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Mit dem festen Glauben an die eigene Vision durch die Krise

Als die Brüder Ingo und Oliver Vogler im Jahr 1990 eine Firma für Industrielackierung gründeten, machten sie ihre Kundenbesuche noch in einem alten Opel Manta – den sie stets eine Straße weiter parkten. Aber sie hatten schon damals eine klare Vorstellung davon, wie ihr Unternehmen einmal aussehen soll. Der unbeirrbare Glaube an diese Vision und die konsequente Verfolgung ihrer Ziele hat Vogler zum Erfolg geführt.

Lea Heuchtkötter
2024-01-26
WCG GmbH & Co.KG

In nur 20 Jahren ist aus einem Zwei-Mann-Betrieb ein Unternehmen mit 290 Mitarbeitern und einem Umsatz von 20 Millionen Euro geworden. Damit zählt Vogler heute zu den größten auf Industrielackierung spezialisierten Unternehmen Deutschlands. Doch wer glaubt, das Ziel von Ingo Vogler sei damit erreicht, wird eines Besseren belehrt.

"Ziele sind für mich Aufgaben, die erledigt werden müssen. Was mich wirklich antreibt, sind Visionen."

2010 weihte Vogler seinen neuen Hauptsitz in Lüdenscheid ein. 14 Millionen Euro investierte der 43-Jährige – seit 1997 mit dem Ausstieg seines Bruders alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter – in den Neubau. Auf 10.000 Quadratmetern stehen drei hochmoderne Lackierstraßen, zehn Laserbeschriftungsanlagen, zwei Handlackierkabinen sowie etliche Vorbereitungs-, Kontroll- und Montagearbeitsplätze. Hinzu kommen der Logistikbereich und ein vollautomatisches Hochregallager mit 6.400 Palettenstellplätzen. Im Schnitt verlassen täglich rund 150.000 Teile als Einzelteil oder vormontierte Baugruppe das Werk in Lüdenscheid, 5.500 unterschiedliche Artikel werden hier pro Jahr veredelt. Der Neubau erfolgte allerdings zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Der Spatenstich für das moderne und auf optimale Prozesse ausgelegte Werk war am 3. März 2008 erfolgt. Im September des gleichen Jahres brach in den USA die Investmentbank Lehman Brothers zusammen. Das Gebaren der Finanzinstitute bewirkte den freien Fall der Weltwirtschaft. Besonders stark betroffen war die Automobilindustrie und damit auch Vogler Industrielackierung. Denn das Lackieren von Schaltern, Zierteilen und sonstigen Oberflächen für den Innenraum fast aller namhaften Automarken macht einen Großteil des Geschäfts aus. Vogler verzeichnete einen Umsatzeinbruch von 45 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2008.

„Die neue Halle war schon fast fertiggestellt – ein Zurück ausgeschlossen“, erinnert sich Ingo Vogler an die dramatische Lage. „Ich habe einfach nur gedacht: Augen zu und durch. Die Konjunktur muss sich ja irgendwann wieder erholen.“ Er nutzte die freigesetzte Manpower im Betrieb, um den Umzug – inklusive aller Maschinen – nahezu vollständig mit eigenen Mitarbeitern zu bewerkstelligen. Durch eine hohe Anzahl von Leasingmitarbeitern konnte das Unternehmen seine Mitarbeiterzahl schnell dem  Umsatz anpassen und sogar Kurzarbeit verhindern. So schaffte man es, Entlassungen bei der Stammbelegschaft auf ein Minimum zu begrenzen.

Das Durchhaltevermögen und die positive Einstellung des Chefs sollten sich als richtig erweisen. Im dritten Quartal 2009 verzeichnete Vogler erstmals wieder steigende Umsätze. Aktuell befindet sich das Unternehmen auf Vorkrisen-Niveau. Der Mut zum Risiko gepaart mit einer absoluten Performance-Orientierung und einer spürbaren Leidenschaft für Geschwindigkeit zeichnen Ingo Vogler aus. Mit diesen Eigenschaften hat er sein Unternehmen von Anfang an in immer höhere Sphären geführt. Vogler Industrielackierung kann im 21. Jahr seines Bestehens auf eine beachtliche Wachstumsgeschichte zurückblicken:

In den Anfängen lackieren der gelernte Schreiner und sein Bruder in einer 435 Quadratmeter-Halle Industriefedern von Hand. Von der Vision getrieben, nicht irgendein weiterer Industrielackierer zu bleiben, telefonieren sie sich kreuz und quer durch die Telefonbücher von Lüdenscheid und Umgebung, gewinnen Kunde um Kunde, Auftrag um Auftrag. Die Arbeitskraft der Beiden reicht nicht mehr aus, um die Auftragsmenge zu bewältigen. Erste Mitarbeiter werden eingestellt. Nach fünf Jahren platzt der Standort aus allen Nähten. Sie kaufen ein Gebäude, das endlich auch Platz für die erste Lackierstraße bietet. Trotz ständig steigender Auftragseingänge will Bruder Oliver das Risiko weiterer Investitionen nicht mehr mittragen und zieht sich 1997 als Gesellschafter zurück. Ingo Vogler arbeitet nun teilweise zwei Schichten pro Tag: In der Frühschicht als Geschäftsführer, Verkäufer und Kundenberater, in der Spätschicht als Lackierer im Betrieb. Trotz zwischenzeitlichem Anbau platzen auch diese Räumlichkeiten schon wieder aus allen Nähten. 2001 kauft er das Gebäude einer früheren Schraubenfabrik, baut es für die Bedürfnisse seines Unternehmens komplett um und nimmt dort die zweite Lackierstraße in Betrieb. Ein Jahr später erzielt Vogler Industrielackierung ein Umsatzwachstum von 150 Prozent!

Das Unternehmen hat zu diesem Zeitpunkt bereits 60 Mitarbeiter. Auch der administrative Aufwand steigt. 2003 wird deshalb das Verwaltungsgebäude aufgestockt. Bald schon muss eine dritte Lackierstraße her. Allein der Platz dafür fehlt. Vogler nimmt einen Zweit-Standort in Lüdenscheid in Betrieb – und kauft ein Unternehmen in Vechta, welches auf 2.500 Quadratmeter Produktionsfläche eine weitere Lackierstraße zu bieten hat. Die drei Standorte sind aus der (Platz-)Not geboren und in Ingo Vogler reift der Traum von einem modernen Gebäude, auf der grünen Wiese geplant, von Anfang an auf optimale Prozesse ausgelegt. Hell, freundlich, mit hervorragenden Arbeitsverhältnissen für die Mitarbeiter, Performance-orientiert und nachhaltig gebaut. Diesen Traum setzt er 2008 in die Tat um. Am neuen Standort fällt auch branchenfremden Besuchern sofort eines auf: die Sauberkeit. Statt in einem Lackierbetrieb könnte man sich genauso gut in einem Pharmaforschungslabor befinden. In der Produktion kann man sprichwörtlich vom Boden essen. Alle Arbeitsplätze sind ergonomisch optimiert. Große Fensterflächen und Trennwände aus Glas machen das gesamte Gebäude transparent, freundlich und hell. „Mir war es wichtig, dass jeder Arbeitsplatz, wenn irgend möglich, Tageslicht erhält. Das führt zu einem deutlich besseren Arbeitsklima für unsere Mitarbeiter, die nach wie vor unser wichtigstes Kapital sind. Denn, trotz Hightech-Produktion:

"Das menschliche Auge und die Hände des Menschen kann eine Maschine immer noch nicht ersetzen."

Und noch ein  weiterer Punkt war Ingo Vogler wichtig: Das neue Gelände lässt Raum für Erweiterungen.

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