Ambidextrous Organization
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Ambidextrous Organization

Ambidextrous Organization: Das Erfolgsmodell für Innovation und Effizienz

Im Zeitalter des rasanten Wandels stehen Unternehmen vor einer zentralen Herausforderung: Wie kann man das bestehende Kerngeschäft effizient betreiben und gleichzeitig radikal neue Innovationen hervorbringen? Genau diese Frage beantwortet das Modell der Ambidextrous Organization von O’Reilly & Tushman (2004). Es zeigt, wie Unternehmen scheinbar widersprüchliche Anforderungen – Effizienz und Innovation – erfolgreich unter einen Hut bringen. In diesem Artikel erfährst du, wie das Konzept funktioniert, welche Erfolgsfaktoren entscheidend sind und wie du es in deinem Unternehmen umsetzen kannst.

Was ist eine Ambidextrous Organization?

Der Begriff „ambidextrous“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „beidhändig“. In der Unternehmenswelt beschreibt er die Fähigkeit, gleichzeitig das bestehende Kerngeschäft effizient zu betreiben („Exploitation“) und radikal neue Innovationen oder Geschäftsfelder zu erschließen („Exploration“) – und das in einer strukturell getrennten, aber strategisch verbundenen Organisation.

Kerngedanke und Ursprung

Das Konzept der Ambidextrous Organization wurde maßgeblich von O’Reilly & Tushman (2004) geprägt und basiert auf der Erkenntnis, dass Unternehmen in einem dynamischen Umfeld sowohl operative Exzellenz als auch Innovationskraft benötigen, um langfristig erfolgreich zu sein. Die Wurzeln des Modells reichen zurück auf James G. March, der bereits 1991 die Unterscheidung zwischen „Exploitation“ (Nutzung bestehender Kompetenzen) und „Exploration“ (Erkundung neuer Möglichkeiten) einführte.

Duale Ausrichtung: Exploit & Explore

  • Exploitation steht für die Optimierung und Skalierung des Kerngeschäfts: Hier geht es um Effizienz, Stabilität, Prozessoptimierung und kontinuierliche Verbesserung.

  • Exploration fokussiert sich auf Innovation, Experimentieren und das Erschließen neuer Märkte: Agilität, Risikobereitschaft und Kreativität stehen im Vordergrund.

Diese beiden Bereiche werden organisatorisch getrennt, um Zielkonflikte zu vermeiden, aber durch gemeinsame Führung, Vision und gezielte Schnittstellen miteinander verbunden. So kann das Unternehmen Synergien nutzen und Wissen austauschen, ohne dass eines der beiden Ziele – Effizienz oder Innovation – zu kurz kommt.

Zentrale Merkmale einer Ambidextrous Organization

  • Strukturelle Trennung: Separate Teams oder Einheiten für Kerngeschäft und Innovation, oft mit unterschiedlicher Kultur und Autonomie.

  • Gemeinsame Führung und Vision: Das Top-Management sorgt für strategische Ausrichtung und Ressourcenverteilung.

  • Flexibles Ressourcenmanagement: Budget, Talente und Know-how werden je nach Bedarf zwischen den Einheiten verteilt.

  • Kulturelle Balance: Es wird sowohl eine effizienzorientierte als auch eine innovationsfreundliche Unternehmenskultur gefördert.

Ziel und Nutzen

Eine Ambidextrous Organization ist darauf ausgelegt, Wachstum und Resilienz zu sichern: Sie kann kurzfristig stabile Ergebnisse liefern und gleichzeitig auf Veränderungen und neue Chancen flexibel reagieren. Studien zeigen, dass Unternehmen mit ambidextrösen Strukturen langfristig innovativer und profitabler sind als solche, die sich nur auf Effizienz oder Innovation konzentrieren.

Kurzum: Die Ambidextrous Organization ist das Organisationsmodell, mit dem Unternehmen die scheinbar widersprüchlichen Anforderungen von Effizienz und Innovation erfolgreich vereinen und so ihre Zukunftsfähigkeit sichern können.


Die zwei Seiten der Ambidextrous Organization

Das Erfolgsmodell der Ambidextrous Organization basiert auf der bewussten Trennung und gleichzeitigen Verbindung zweier unterschiedlicher Organisationsbereiche: Exploit (Kerngeschäft) und Explore (Innovation). Beide Seiten verfolgen eigene Ziele, Methoden und Kulturen – und sind dennoch aufeinander angewiesen, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.

Exploit: Das Kerngeschäft stärken

  • Effizienzsteigerung: Kontinuierliche Verbesserung bestehender Prozesse, Systeme und Produkte.

  • Optimierung: Nutzung vorhandener Ressourcen, um Kosten zu senken und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen.

  • Stabilität und Skalierung: Sicherstellung von Zuverlässigkeit, Qualität und planbarem Wachstum.

  • Traditionelle Strukturen: Klare Hierarchien, etablierte Abläufe und ein Fokus auf Risikominimierung.

Explore: Innovation vorantreiben

  • Entwicklung von Neuem: Identifikation und Erprobung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle.

  • Experimentierfreude: Mut zum Ausprobieren, Lernen aus Fehlern und schnelle Anpassung an Veränderungen.

  • Agilität und Risikobereitschaft: Flexibles Reagieren auf Marktveränderungen und das Eingehen kalkulierter Risiken.

  • Startup-Mentalität: Flache Hierarchien, kreative Freiräume und eine offene Innovationskultur.

Die Kernidee: Trennung und Verbindung zugleich

Beide Bereiche werden organisatorisch klar getrennt, aber durch eine gemeinsame Führung, Vision und gezielte Schnittstellen miteinander verbunden. So bleibt das Unternehmen im Kerngeschäft operativ exzellent und kann gleichzeitig neue Wachstumsfelder erschließen. Diese Balance ermöglicht es, kurzfristige Erfolge zu sichern und sich gleichzeitig langfristig für den Wandel und neue Chancen zu positionieren.

Fazit:
Die Ambidextrous Organization vereint das Beste aus zwei Welten: Effizienz und Innovation – und schafft damit die Grundlage für nachhaltigen Unternehmenserfolg im Zeitalter des Wandels.


Die Grundprinzipien der Ambidextrous Organization

Eine Ambidextrous Organization lebt von vier zentralen Prinzipien, die das Gleichgewicht zwischen Effizienz und Innovation ermöglichen:

1. Strukturelle Trennung

Separate Einheiten:
Unternehmen richten eigenständige Teams, Abteilungen oder sogar Geschäftseinheiten für „Exploit“ (Kerngeschäft) und „Explore“ (Innovation) ein. Die Innovationsbereiche („Explore“) erhalten dabei mehr Autonomie, eigene Prozesse und oft eine ganz eigene Unternehmenskultur.

Vermeidung von Zielkonflikten:
Durch diese klare Trennung können sich beide Bereiche voll auf ihre spezifischen Ziele konzentrieren. So wird verhindert, dass die Anforderungen des Tagesgeschäfts Innovationen ausbremsen – oder umgekehrt.

2. Gemeinsame Führung und Vision

Top-Management als Brücke:
Die oberste Führungsebene übernimmt eine Schlüsselrolle: Sie sorgt für die strategische Ausrichtung, moderiert Zielkonflikte und stellt sicher, dass beide Bereiche auf gemeinsame Unternehmensziele hinarbeiten. So werden Synergien geschaffen und ein einheitlicher Kurs gehalten.

Geteilte Vision:
Eine inspirierende, übergeordnete Vision verbindet beide Bereiche und motiviert die Teams, gemeinsam an der Zukunft des Unternehmens zu arbeiten.

3. Flexibles Ressourcenmanagement

Gezielte Ressourcenallokation:
Ressourcen wie Budget, Know-how und Talente werden flexibel und bedarfsgerecht zwischen Exploit- und Explore-Einheiten verteilt. Das Top-Management entscheidet je nach strategischer Priorität und Entwicklungsphase, wo Investitionen am meisten Wirkung entfalten.

Dynamische Anpassung:
Die Ressourcenverteilung wird regelmäßig überprüft und kann schnell an Marktveränderungen oder neue Chancen angepasst werden.

4. Kulturelle Balance

Innovationsfreundliche Unternehmenskultur:
Im Kerngeschäft stehen Effizienz, Zuverlässigkeit und Prozesssicherheit im Vordergrund. Im Innovationsbereich hingegen braucht es Mut zum Risiko, Kreativität, Offenheit für Fehler und die Bereitschaft, aus Rückschlägen zu lernen.

Kulturelle Brücken bauen:
Durch gezielte Maßnahmen wie Austauschprogramme, gemeinsame Workshops oder übergreifende Projekte wird gegenseitiges Verständnis gefördert und ein produktives Miteinander ermöglicht.

Fazit:
Diese vier Grundprinzipien sind das Fundament einer erfolgreichen Ambidextrous Organization. Sie ermöglichen es Unternehmen, operative Exzellenz zu sichern und gleichzeitig Innovationskraft zu entfalten – und so im Wettbewerb die Nase vorn zu behalten.


Erfolgsfaktoren: Wann funktioniert das Modell?

Die erfolgreiche Umsetzung des Ambidextrous-Organization-Modells hängt von mehreren entscheidenden Erfolgsfaktoren ab. Nur wenn diese Faktoren erfüllt sind, kann das Unternehmen die Vorteile von Effizienz und Innovation voll ausschöpfen.

1. Klare Trennung – aber gezielte Integration

Strikte Trennung:
Die organisatorische und oft auch räumliche Trennung von Exploit- und Explore-Einheiten ist essenziell, um Zielkonflikte zu vermeiden und beiden Bereichen die nötige Autonomie zu geben.

Gezielte Integration:
Trotz der Trennung werden bewusste Schnittstellen geschaffen, etwa durch gemeinsame Projekte, regelmäßigen Austausch oder übergreifende Meetings. So können Synergien genutzt, Wissen transferiert und Doppelarbeit vermieden werden.

2. Leadership Commitment

Führung als Schlüssel:
Das Top-Management muss das Modell aktiv unterstützen, Zielkonflikte moderieren und als Vorbild agieren. Ohne echtes Engagement und klare Kommunikation von oben scheitern ambidextröse Ansätze häufig.

Kontinuität und Glaubwürdigkeit:
Führungskräfte müssen das Modell langfristig verfolgen und dürfen nicht bei den ersten Schwierigkeiten zurückrudern. Nur so entsteht Vertrauen und Akzeptanz in der Organisation.

3. Gemeinsame Anreizsysteme

Ganzheitliche Incentives:
Erfolgreiche Unternehmen gestalten ihre Anreizsysteme so, dass sowohl Leistungen im Kerngeschäft als auch Innovationserfolge belohnt werden. Boni, Prämien oder Beförderungen berücksichtigen beide Bereiche.

Förderung der Zusammenarbeit:
Durch gemeinsame Ziele und Anreize wird Silodenken verhindert und die Zusammenarbeit zwischen Exploit und Explore gefördert.

4. Anpassungsfähigkeit

Strukturelle Flexibilität:
Ambidextröse Organisationen sind in der Lage, ihre Strukturen und Prozesse schnell an neue Marktbedingungen oder strategische Prioritäten anzupassen.

Dynamisches Ressourcenmanagement:
Ressourcen können rasch umgeschichtet werden, um auf Chancen oder Herausforderungen zu reagieren – egal ob im Kerngeschäft oder im Innovationsbereich.

Fazit:
Das Modell der Ambidextrous Organization funktioniert nur, wenn diese Erfolgsfaktoren konsequent umgesetzt werden. Sie bilden das Fundament, auf dem Unternehmen operative Exzellenz und Innovationskraft nachhaltig vereinen können.


Praxisbeispiele: So setzen Unternehmen das Modell um

Unternehmen Exploit (Kerngeschäft) Explore (Innovation) Besondere Merkmale
Amazon Onlinehandel, AWS, Logistik Prime Video, Alexa, Kindle, Amazon Studios Amazon trennt konsequent Kerngeschäft und Innovationsbereiche. Innovationsprojekte haben hohe Autonomie, profitieren aber von Amazons Infrastruktur und Ressourcen. Die Strategie folgt drei Phasen: neue Märkte explorieren, erfolgreiche Innovationen skalieren und in das Kerngeschäft integrieren.
IBM IT-Services, Hardware, Software Emerging Business Organization (EBO), z.B. Life Sciences, Cloud IBM hat mit der EBO gezielt neue Geschäftsfelder aufgebaut. Neue Einheiten werden systematisch gegründet, getestet und bei Erfolg skaliert. So konnte IBM zwischen 2000 und 2005 über 15 Milliarden US-Dollar Wachstum in neuen Märkten erzielen.
Google Suchmaschine, Werbung, Cloud 20%-Regel: Gmail, Google Maps, Google News, AdSense Google lebt Ambidextrie durch die 70-20-10-Regel: 70% der Zeit für das Kerngeschäft, 20% für angrenzende Projekte, 10% für völlig neue Ideen. Die 20%-Zeit hat zahlreiche erfolgreiche Produkte hervorgebracht und fördert eine innovationsgetriebene Unternehmenskultur.
Toyota Automobilproduktion, Lean Manufacturing Kaizen, Hybrid-Technologie, neue Mobilitätslösungen Toyota verbindet kontinuierliche Verbesserung („Kaizen“) mit gezielter Innovationsförderung. Die Kultur ermutigt Mitarbeitende, ständig nach Verbesserungen und neuen Lösungen zu suchen. So bleibt das Unternehmen sowohl effizient als auch innovativ.

Was macht diese Unternehmen erfolgreich ambidextrös?

  • Klare strukturelle Trennung: Innovationsbereiche verfügen über eigene Teams, Prozesse und oft eine eigene Kultur.

  • Gezielte Integration: Erfolgreiche Innovationen werden systematisch ins Kerngeschäft überführt und skaliert.

  • Top-Management-Commitment: Die Führung sorgt für Vision, Ressourcen und die Balance zwischen Exploit und Explore.

  • Kulturelle Offenheit: Fehler und Experimente werden als Lernchance gesehen, nicht als Risiko.

Diese Beispiele zeigen, dass Ambidextrie kein theoretisches Konstrukt ist, sondern in der Praxis zu nachhaltigem Wachstum, Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit führt.


Herausforderungen und typische Fehler

Die Umsetzung einer Ambidextrous Organization ist anspruchsvoll und birgt einige Stolpersteine. Folgende Herausforderungen und Fehler treten in der Praxis besonders häufig auf:

1. Zu starke Kontrolle durch das Kerngeschäft

Problem:
Wenn das „Exploit“-Team (Kerngeschäft) zu viel Einfluss auf das „Explore“-Team (Innovation) nimmt, werden kreative Freiräume eingeschränkt und Innovationen ausgebremst. Oft dominiert die Effizienzlogik, sodass neue Ideen an etablierten Prozessen oder kurzfristigen Rentabilitätszielen scheitern.

Lösung:
Klare strukturelle Trennung und Schutzräume für Innovationsteams schaffen. Das Top-Management sollte aktiv dafür sorgen, dass „Explore“-Einheiten eigenständig agieren können.

2. Fehlende Integration auf Führungsebene

Problem:
Ohne klare Schnittstellen, gemeinsame Ziele und regelmäßigen Austausch entstehen Silos. Dies führt zu Ressourcenkriegen, ineffizienter Zusammenarbeit und verpassten Synergien zwischen Exploit und Explore.

Lösung:
Das Top-Management muss als Brücke fungieren, für eine gemeinsame Vision sorgen und den Wissenstransfer gezielt fördern. Gemeinsame Steuerungsgremien und übergreifende Projekte helfen, die Integration zu sichern.

3. Unzureichende Ressourcen für Innovation

Problem:
Innovationsbereiche werden oft als Kostenfaktor betrachtet und erhalten zu wenig Budget, Talente oder Zeit. Ohne ausreichende Ressourcen können Innovationsteams keine nachhaltigen Erfolge erzielen.

Lösung:
Die Innovationsbereiche sollten mit eigenem Budget, Zugang zu Talenten und ausreichend Freiraum ausgestattet werden. Die Ressourcenverteilung muss regelmäßig überprüft und flexibel angepasst werden.

4. Kulturelle Spannungen

Problem:
Exploit- und Explore-Teams unterscheiden sich oft grundlegend in ihren Werten, Arbeitsweisen und Zielsetzungen. Diese kulturellen Unterschiede können zu Missverständnissen, Misstrauen und Konflikten führen.

Lösung:
Aktives Kulturmanagement ist gefragt: Austauschprogramme, gemeinsame Workshops und eine offene Fehlerkultur fördern gegenseitiges Verständnis und stärken die Zusammenarbeit.

Fazit:
Die erfolgreiche Umsetzung des Ambidextrous-Organization-Modells erfordert nicht nur strukturelle und strategische Maßnahmen, sondern auch gezieltes Kultur- und Ressourcenmanagement. Nur so lassen sich die typischen Fehler vermeiden und das volle Potenzial von Effizienz und Innovation entfalten.


Schritt-für-Schritt: So implementierst du das Modell

Die Einführung einer Ambidextrous Organization erfordert ein systematisches Vorgehen und die Einbindung aller relevanten Ebenen. Mit diesen Schritten gelingt die erfolgreiche Umsetzung:

1. Analyse der Ausgangslage

  • Status quo ermitteln: Wo steht dein Unternehmen aktuell? Wie innovativ ist das Kerngeschäft, wo gibt es bereits Innovationsinitiativen?

  • Innovationsfelder identifizieren: Welche Märkte, Technologien oder Geschäftsmodelle sind für die Zukunft relevant?

2. Strukturelle Trennung schaffen

  • Eigenständige Teams aufbauen: Gründet separate Einheiten für „Exploit“ (Kerngeschäft) und „Explore“ (Innovation).

  • Klare Verantwortlichkeiten: Definiert Aufgaben, Ziele und Entscheidungsbefugnisse für beide Bereiche.

3. Top-Management einbinden

  • Führung sichern: Das Top-Management muss das Modell aktiv unterstützen, Zielkonflikte moderieren und die Vision vorleben.

  • Gemeinsame Anreizsysteme: Entwickelt Boni und Incentives, die Erfolge in beiden Bereichen honorieren.

4. Ressourcen flexibel zuweisen

  • Bedarfsgerechte Allokation: Verteilt Budget, Talente und Know-how flexibel nach Priorität und Entwicklungsphase.

  • Regelmäßige Überprüfung: Passt die Ressourcenverteilung dynamisch an Marktveränderungen und Lernerfahrungen an.

5. Kulturelle Brücken bauen

  • Austausch fördern: Organisiert Workshops, Trainings und Austauschprogramme zwischen Exploit- und Explore-Teams.

  • Gemeinsame Werte entwickeln: Etabliert eine offene Fehlerkultur und fördert gegenseitiges Verständnis.

6. Erfolge messen und feiern

  • Klare KPIs definieren: Lege messbare Ziele für beide Bereiche fest (z. B. Umsatz, Innovationsrate, Time-to-Market).

  • Transparenz schaffen: Macht Erfolge sichtbar und feiert gemeinsam erreichte Meilensteine – das motiviert und stärkt den Zusammenhalt.

Tipp:
Die Umsetzung ist ein kontinuierlicher Prozess. Regelmäßige Reflexion, Anpassungen und das Einholen von Feedback helfen, das Modell nachhaltig im Unternehmen zu verankern und weiterzuentwickeln.


Kritik am Modell der Ambidextrous Organization

Trotz der zahlreichen Vorteile und prominenten Praxisbeispiele ist das Konzept der Ambidextrous Organization nicht frei von Kritik. Die wichtigsten Kritikpunkte sind:

1. Hoher organisatorischer Aufwand

Die Einführung und Aufrechterhaltung getrennter Strukturen für Exploit und Explore erfordert erhebliche Ressourcen, Zeit und Managementkapazitäten. Für kleinere Unternehmen oder Organisationen mit begrenzten Mitteln kann dies eine zu große Hürde darstellen.

2. Gefahr der Isolation

Die strukturelle Trennung birgt das Risiko, dass Innovations- und Kerngeschäftseinheiten zu stark voneinander entfremdet werden. Ohne gezielte Integrationsmaßnahmen drohen Wissensverluste, ineffiziente Prozesse und ein Mangel an Synergien.

3. Komplexität in der Führung

Das Top-Management muss nicht nur unterschiedliche Kulturen und Prozesse moderieren, sondern auch Zielkonflikte aktiv ausbalancieren. Dies erfordert ein hohes Maß an Leadership-Kompetenz und Fingerspitzengefühl.

4. Kulturelle Spannungen

Unterschiedliche Werte und Arbeitsweisen zwischen den Einheiten können zu Missverständnissen und Widerständen führen. Ein erfolgreiches Kulturmanagement ist daher unerlässlich – wird dies vernachlässigt, droht das Modell zu scheitern.

5. Nicht für jede Organisation geeignet

Das Modell ist besonders für größere, etablierte Unternehmen geeignet, die sowohl stabile Umsätze als auch Innovationsdruck haben. Für Start-ups oder Unternehmen in sehr dynamischen Märkten kann ein zu starker Fokus auf Trennung und Struktur sogar hinderlich sein.


Fazit: Ambidextrous Organization als Erfolgsmodell mit Herausforderungen

Die Ambidextrous Organization bietet Unternehmen einen klaren Rahmen, um die scheinbar widersprüchlichen Anforderungen von Effizienz und Innovation zu vereinen. Durch die gezielte Trennung und Integration von Kerngeschäft und Innovationsbereichen können Organisationen sowohl operative Exzellenz sichern als auch neue Wachstumsfelder erschließen.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der konsequenten Umsetzung der Grundprinzipien, dem aktiven Engagement des Top-Managements und einer offenen, lernbereiten Unternehmenskultur. Unternehmen, die diese Herausforderungen meistern, sind nachweislich innovativer, widerstandsfähiger und langfristig erfolgreicher.

Dennoch ist das Modell kein Allheilmittel: Es erfordert Investitionen, Veränderungsbereitschaft und kontinuierliche Anpassung. Wer jedoch bereit ist, diesen Weg zu gehen, schafft die besten Voraussetzungen, um im Zeitalter des Wandels nicht nur zu bestehen, sondern zu wachsen und zu führen.

Kurz gesagt:
Die Ambidextrous Organization ist kein Selbstläufer – aber für viele Unternehmen der entscheidende Schritt in eine innovative und stabile Zukunft.

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