Der Begriff Tensororganisation, beschreibt eine Form der Unternehmensorganisation. Diese ist mit der klassischen Organisationsstruktur der Matrixorganisation zu vergleichen. Jedoch erweitert die Tensororganisation das zweidimensionale Konzept der Matrixorganisation um eine dritte Dimension. Demnach liegt hier auch eine mehrdimensionale Kompetenzteilung vor, die über die beiden in der Matrixorganisation bekannten Dimensionen hinausgeht. Diese dritte Dimension wird meist dazu verwendet, ein räumliches Kriterium mit in die Unternehmensorganisation einzubinden. Übliche Kriterien für die Tensororganisation sind die Ausrichtung / Verrichtung (Funktion), die Objekte (Produkte oder Dienstleistungen) und die Region. Um die dritte Dimension einzubinden, wird die Tensororganisation meist in Form eines Würfels dargestellt.
In der Tensororganisation werden verschiedene Leitungsebenen geschaffen. Darunter sind die Leitungsebenen, die wie bei der Matrixorganisation für die Produktsparten und die Unternehmensfunktionen zuständig sind. Diese werden bei der Tensororganisation um eine Leitungsebene, die für eine bestimmte Region zuständig ist, erweitert. Damit kann eine organisatorische Einheit oder Stelle in der Organisation drei verschiedenen Leitungsebenen untergeordnet sein, es kommt somit zu einer Mehrfachunterstellung.
Tensororganisation in der Praxis
Auch, wenn die Tensororganisation eine Erweiterung der Matrixorganisation darstellt, kommt sie in der Praxis nur selten zum Einsatz. Diese Unternehmensstruktur ist jedoch vor allem für Unternehmen interessant, die international agieren. So wird diese Organisationsstruktur bei wechselnden Umweltbedingungen und einem sich ebenso wechselndem Leistungsprogramm des Unternehmens eingesetzt. Durch diese instabilen Bedingungen, wird an die Mitarbeiter, die in einer Tensororganisation arbeiten, hohe Anforderungen bezüglich ihre Kooperationsfähigkeit gestellt.
Vor- und Nachteile der Tensororganisation
Durch die Ähnlichkeit zur Matrixorganisation weist die Tensororganisation vergleichbare Vor- und Nachteile auf. So profitiert auch die Tensororganisation von kurzen Kommunikationswegen und den Möglichkeiten zur flexiblen Anpassung. Ebenfalls werden hier die Möglichkeiten zur Personalentwicklung gefördert. Ähnlich wie die Matrixorganisation, kann es ohne klare Entscheidungshierarchie, auch hier zu Konflikten zwischen den Abteilungsleitern kommen. Ebenfalls wird die Entscheidungsfindung durch die Anzahl der verschiedenen, zum Teil auch internationalen Abteilungen, erschwert. Auch die Leistungskontrolle ist in dieser Organisationsform schwieriger, da von außen nur schwer ersichtlich ist, wie stark die einzelnen Abteilungen ausgelastet sind.