Warum Business Excellence?
Angesichts des beschleunigten Wandels in nahezu allen Wirtschaftszweigen und auf zahlreichen gesellschaftlichen Ebenen, hervorgerufen nicht zuletzt durch die fortschreitende Globalisierung, stehen Unternehmen ständig vor neuen, zuvor unbekannten Herausforderungen, die gemeistert werden müssen.
Diese Herausforderungen bergen aber auch große Chancen, denn es entstehen neue Märkte und neue Organisationsformen, die es zu erschließen gilt. Der globale Wettbewerb ist in allen Wirtschaftszweigen hart. Jedes Unternehmen - unabhängig von Branche, Größe, Struktur oder Eigentumsverhältnissen - benötigt ein geeignetes und funktionierendes Managementsystem, um sich in diesem Umfeld durchzusetzen und Erfolg zu haben.
Eine gute Basis und praktisches Werkzeug ist das Excellence-Modell der European Foundation for Quality Management. An Hand dieses Modells können Unternehmen und Organisationen ihren gegenwärtigen Status quo auf dem Weg zur Business Excellence definieren, ihre Stärken und Schwächen lokalisieren und mögliche Lösungen erarbeiten.
"Lasst es uns besser machen!"
Diese Aufforderung ist sozusagen die Grundformel oder das Erste Gebot des Qualitätsmanagements und bezieht sich auf sämtliche Aktivitäten eines Unternehmens.
Business Excellence ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Erfolge entstehen dadurch, dass vorhandene Ansätze laufend überprüft und systematisch optimiert werden. Diese Vorgehensweise führt zu immer besseren Ergebnissen und Abläufen in immer mehr Geschäftsbereichen, was sich schließlich in herausragenden Produkten und Dienstleistungen niederschlägt.
Allerdings reicht es nicht aus, sich Business Excellence als Vision vor Augen zu halten oder darauf zu warten, dass Qualität plötzlich vom Himmel fällt. Das Ziel kann nur aus einer gewachsenen Unternehmenskultur heraus erreicht werden. Für die erfolgreiche Umsetzung bedarf es einer passenden Strategie und entsprechenden Werkzeugen.
Ein wichtiges Element des EFQM Excellence-Modells ist die Selbstbewertung. Sie umfasst eine kritische Analyse des Ist-Zustandes als Voraussetzung für zukünftige Maßnahmen und Strategien der Qualitätssicherung und Qualitätsoptimierung. Dahinter steckt die Zielsetzung, einerseits Schwachstellen im Unternehmen aufzudecken, andererseits aber auch die Stärken herauszuheben. Auf diese Weise werden Verbesserungspotenziale offenbar, die es auszubauen gilt.
Grundprinzipien des Business Excellence-Modells
Business Excellence beruht nach dem Modell der EFQM auf acht Grundprinzipien, die im Jahr 2003 zum ersten Mal formuliert und im Jahr 2010 neu gefasst wurden. Die Grundprinzipien sind:
1. Orientierung am Kunden: Der grundlegende Daseinszweck jedes Unternehmens ist der Kunde mit seinen Bedürfnissen und Erwartungen. Jede Erneuerung und Wertschöpfung beruht auf dem Verständnis und der Annahme dieser Bedürfnisse, damit ein dauerhafter Erfolg am Markt möglich wird. Zufriedene Kunden binden sich an ein Unternehmen und sorgen dadurch für eine Stärkung der Marktposition wie auch für motivierte Mitarbeiter.
2. Partnerschaften kreieren: Ein Management im Sinne der Business Excellence strebt nach vertrauensvollen Partnerschaften mit Lieferanten, Kunden, Bildungseinrichtungen, NGOs und der Gesellschaft allgemein und entwickelt diese permanent weiter, um zu einem wechselseitigen Erfolg zu kommen.
3. Entwicklung, Beteiligung und Förderung der Mitarbeiter: Exzellente Unternehmen achten ihre Mitarbeiter, indem sie eine Kultur der Verantwortung und Beteiligung an Entscheidungen schaffen. Regelmäßige Weiterbildungen erweitern die fachlichen und sozialen Kompetenzen und steigern dadurch auch Motivation, Integrität und Flexibilität der Mitarbeiter.
4. Mit Prozessen lenken und steuern: Prozesse unterliegen einer ständigen Analyse und Optimierung, um ihre Strukturen und Strategien an neue Gegebenheiten anpassen zu können. Management-Entscheidungen beruhen auf Zahlen, Daten und Fakten.
5. Fortlaufende Optimierung, Innovation und Kreativität: Business Excellence Management fördert kreative Denkansätze, um Prozesse zu optimieren und Innovationen zu generieren, denn nur eine beständige und systematisch betriebene Erneuerung führt zu mehr Produktivität und Wertschöpfung.
6. Führung mit Vision, Inspiration und Integrität: Die Führungskräfte eines exzellenten Unternehmens prägen dessen Kultur und haben deshalb eine besondere Verantwortung, da sie auch die Werte und das Verhalten der Mitarbeiter wesentlich beeinflussen. Sie sind in der Lage die Zukunft zu gestalten und Visonen Wirklichkeit werden zu lassen.
7. Verantwortung für die Gesellschaft und eine nachhaltige Zukunft: Nicht nur Gesetze und Vorschriften werden von exzellenten Unternehmen durchweg eingehalten. Sie integrieren auch klare Werte, eine ethische Geisteshaltung und höchste Verhaltensstandards, um ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig zu agieren.
8. Ausgewogene Ergebnisse als Zielsetzung: Ergebnisse können auf Dauer nur exzellent sein, wenn die Interessen und Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt werden und in einem fairen, ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.