Dachmarkensystem: Markenstrategie und Imagepflege
Glossar

Dachmarke

Das übergeordnete Markensystem

Definition der Dachmarke

Die Dachmarke ist ein zentraler Begriff im Bereich des Markenmanagements und spielt eine entscheidende Rolle in der strategischen Ausrichtung von Unternehmen. Eine Dachmarke, auch als Unternehmensmarke bekannt, ist eine übergeordnete Marke, die ein breites Spektrum von Produkten oder Dienstleistungen unter einem gemeinsamen Markennamen zusammenfasst. Dies unterscheidet sie grundlegend von Produkt- oder Einzelmarken, die sich jeweils auf spezifische Artikel oder Dienstleistungen konzentrieren.

Im Gegensatz zu Produktmarken, die oft für einzelne Artikel oder Produktlinien stehen und sich durch spezifische Eigenschaften, Vorteile oder Identitäten auszeichnen, repräsentiert die Dachmarke das Unternehmen als Ganzes. Sie spiegelt die übergeordneten Werte, die Geschichte und das Image des Unternehmens wider. Eine effektiv geführte Dachmarke schafft einen Wiedererkennungswert und Vertrauen, das sich auf alle unter ihr geführten Produkte und Dienstleistungen überträgt.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Zielgruppenansprache. Während Produktmarken gezielt auf spezifische Kundensegmente ausgerichtet sein können, wendet sich die Dachmarke an eine breitere Öffentlichkeit und hat zum Ziel, das Gesamtimage des Unternehmens zu stärken und eine konsistente Botschaft zu vermitteln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Dachmarke eine Art "Schirm" bildet, unter dem verschiedene Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens zusammengefasst sind. Sie dient der Schaffung eines einheitlichen Images und einer starken Markenidentität, die Vertrauen und Loyalität bei den Konsumenten fördern soll. Die Dachmarke ist somit ein wesentliches Element der Gesamtstrategie eines Unternehmens und spielt eine entscheidende Rolle für dessen langfristigen Erfolg.


Das Konzept des Dachmarkensystems

In einem Markensystem nimmt die Dachmarke eine herausragende Position ein, da sie verschiedene Produkte oder Produktgruppen unter ihrem Dach vereint. Das Hauptziel besteht darin, eine Marke mit hoher Wiedererkennung zu etablieren, um langfristig die Sichtbarkeit und Akzeptanz aller zugehörigen Produkte und Marken zu steigern. Dies erweist sich auch als vorteilhaft für neu eingeführte Produkte, da sie von der Bekanntheit und dem Ansehen ihrer Dachmarke profitieren können, was ihre Einführung erleichtert.


Markenarchitektur – Die Rolle der Dachmarke

Die Markenarchitektur bezeichnet das strukturierte System, in dem die Beziehungen und Hierarchien zwischen verschiedenen Marken innerhalb eines Unternehmens definiert sind. Innerhalb dieser Architektur nimmt die Dachmarke eine Schlüsselrolle ein, da sie die oberste Ebene dieses Systems bildet und somit maßgeblich die Wahrnehmung des Unternehmens und seiner Produkte am Markt prägt.

Die Dachmarke fungiert als primäre Identitätsträgerin und strategischer Anker für alle untergeordneten Marken. Sie stellt eine Art "Qualitätssiegel" dar, das Vertrauen und Glaubwürdigkeit vermittelt und somit den Wert der einzelnen Produkt- oder Submarken erhöhen kann. Dabei sind die Werte, das Image und die Positionierung der Dachmarke entscheidend, da sie die Grundlage für die Markenkommunikation und -strategie des gesamten Unternehmens bilden.

Unter der Dachmarke können verschiedene Ebenen von Marken existieren:

Familienmarken: Diese sind spezifischer als die Dachmarke, aber breiter angelegt als Produktmarken. Sie gruppieren ähnliche Produkte oder Dienstleistungen unter einem gemeinsamen Namen und teilen sich oft bestimmte Attribute oder Werte.Familienmarken bieten den strategischen Vorteil, dass sie die Bekanntheit und das positive Image der Dachmarke nutzen, gleichzeitig aber eine spezifischere Positionierung ermöglichen. Sie adressieren bestimmte Kundensegmente oder Bedürfnisfelder, die möglicherweise unter der Dachmarke allein nicht effektiv abgedeckt werden könnten.

Untermarken: Sie sind Erweiterungen der Dachmarke oder der Familienmarken und richten sich an spezifische Marktsegmente oder Kundengruppen. Untermarken ermöglichen es einem Unternehmen, in unterschiedliche Marktsegmente einzutreten oder verschiedene Kundenbedürfnisse anzusprechen, ohne dabei die Konsistenz und den Wiedererkennungswert der Hauptmarke zu beeinträchtigen. Sie erlauben eine differenzierte Markenpositionierung, wobei sie jeweils eigene, einzigartige Werte, Persönlichkeiten und visuelle Identitäten entwickeln können. Dies hilft dabei, zielgruppenspezifische Botschaften zu kommunizieren und eine stärkere Bindung mit bestimmten Konsumentengruppen aufzubauen.

Die Dachmarke koordiniert und integriert diese verschiedenen Markenebenen, um eine kohärente und effektive Markenstrategie zu gewährleisten. Sie sorgt dafür, dass alle Markenaktivitäten das Gesamtbild des Unternehmens unterstützen und stärken, während sie gleichzeitig genügend Flexibilität für die einzelnen Marken lässt, um sich auf ihre spezifischen Zielgruppen einzustellen und eigene Marktchancen zu nutzen.

Produktmarken: Diese stehen für individuelle Produkte oder Dienstleistungen. Sie haben ihre eigene Identität, die sich jedoch innerhalb des Rahmens der übergeordneten Dach- und Familienmarken bewegt. Produktmarken sind in der Markenarchitektur von besonderer Bedeutung, da sie direkten Kontakt zum Kunden haben und spezifisch auf deren Bedürfnisse und Wünsche ausgerichtet sind. Sie besitzen eine eigene Markenpersönlichkeit, die sich in der Gestaltung, Kommunikation und im Auftreten am Markt manifestiert. Diese Individualität ermöglicht es Produktmarken, sich in ihrem jeweiligen Marktsegment zu differenzieren und ein einzigartiges Verkaufsversprechen (Unique Selling Proposition, USP) zu bieten.

Zusammenfassend ist die Dachmarke in der Markenarchitektur nicht nur ein Symbol für die gesamte Unternehmensidentität, sondern auch ein strategisches Werkzeug zur Steuerung und Koordination aller Markenaktivitäten. Sie trägt entscheidend zur Schaffung eines starken, konsistenten Markenbildes bei, das Vertrauen schafft und die Markenloyalität stärkt.


Aufbau eines stabilen und nachhaltigen Rufes

Die Entwicklung und Pflege einer Dachmarke erfolgt normalerweise über einen langen Zeitraum hinweg. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, ein bestimmtes Image zu vermitteln, das idealerweise auch auf die darunter liegenden Waren und Dienstleistungen übertragen wird. Die Eigenschaften und Werte, die mit einer Dachmarke in Verbindung gebracht werden, sollten möglichst konstant bleiben, da sie bestimmte Erwartungen bei den Kunden wecken. Zum Beispiel könnte eine Marke, die lange Zeit für handgefertigten Schmuck im hochpreisigen Segment stand, an Akzeptanz verlieren, wenn plötzlich auch maschinell hergestellter Modeschmuck unter dem gleichen Markennamen angeboten wird.


Die Rolle der Dachmarke in der Markenarchitektur

Die Bedeutung einer Dachmarke innerhalb der Markenarchitektur wird bereits durch ihre Namensgebung verdeutlicht. Sie fungiert gewissermaßen als Dach, unter dem andere Komponenten des Markensystems (z. B. Einzelmarken) positioniert sind. Innerhalb eines Unternehmens können mehrere Dachmarken existieren, die nicht unbedingt sofort miteinander in Verbindung gebracht werden, wenn man sie von außen betrachtet. Dachmarken können zahlreiche Produktmarken und Familienmarken umfassen. Familienmarken wiederum vereinen verschiedene Produkte, die sich an bestimmte Zielgruppen richten, während Produktmarken eigenständige Produkte mit eigener Markenidentität darstellen können. Diese können eine starke Präsenz haben, wobei die Dachmarke oft im Hintergrund bleibt. Ein Beispiel hierfür sind die Marken Taft und Schauma, die vielen bekannt sind. Beide gehören zur Dachmarke Schwarzkopf von Henkel, haben jedoch jeweils eine eigene, starke Identität.


Unterschied zur Unternehmensmarke

Die Dachmarke unterscheidet sich deutlich von der Unternehmensmarke, insbesondere in Bezug auf die Zielgruppe. Die Unternehmensmarke repräsentiert das Unternehmen oder die Organisation selbst und richtet sich an Lieferanten, Medien, die Finanzwelt und intern an die Mitarbeiter. Sie vereint die Werte und Strategien des Unternehmens zu einer Identität, die nach außen hin vertreten wird. Die Dachmarke hingegen richtet sich an Händler und Konsumenten und verkörpert die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens. Ein Beispiel hierfür ist die Volkswagen AG, ein Konzern, dem mehrere unterschiedliche Automarken wie Audi, ŠKODA oder Bugatti angehören. Diese werden den Kunden als eigenständige Marken mit jeweils eigenem Image präsentiert und entsprechend differenziert vermarktet.


Die Verwendung von Dachmarken für Regionen

Der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit einer Zielgruppe beschränkt sich nicht nur auf Produkte und Dienstleistungen. Auch Länder, Regionen oder einzelne Stadtviertel können als eine Art Dachmarke der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ähnlich wie in der Wirtschaft besteht das Ziel darin, langfristig Interesse in der Zielgruppe zu wecken oder das Image eines Ortes nachhaltig zu verbessern. Dies ist beispielsweise im Tourismus üblich, wo bestimmte Gebiete gezielt als Urlaubsregionen beworben werden, um sie für Touristen attraktiver zu gestalten. Die Nation Branding bezieht sich auf den Ansatz, ein ganzes Land nach außen positiv darzustellen, um neben dem Tourismus auch Exporte zu fördern oder potenzielle Investoren von der Standortattraktivität zu überzeugen.

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