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Nikolaustag in anderen Ländern

Andere Länder, andere Sitten! Zu uns kommt der Nikolaus, doch wer beschenkt die Kinder in anderen Ländern?

Maren Fingerhut

Deutschland: Wer ist unser Nikolaus eigentlich?

Am 6. Dezember kommt der Nikolaus und füllt Strümpfe, Schuhe, Stiefel und Gabenteller mit Süßigkeiten, Nüssen und Mandarinen. Die Figur des Nikolaus geht zurück auf den Bischof Nikolaus von Myra, der am 6.12. im 4. Jahrhundert nach Christus verstarb. Myra ist heute die türkische Stadt Demre. Nikolaus wurde im Alter von 19 Jahren zum Bischof geweiht und erlangte Bekanntheit durch das Verteilen seines ererbten Reichtums an die Bedürftigen. Zusätzlich ranken sich etliche Legenden um den Bischof. Zu den bekanntesten Geschichten gehört die der drei Töchter eines armen Mannes. Er konnte sich die Mitgift nicht leisten und sah als einzigen Ausweg, seine Töchter der Prostitution zuzuführen. Bischof Nikolaus bewahrte die drei Jungfrauen davor, indem er in drei aufeinanderfolgenden Nächten jeweils einen großen Goldklumpen in deren Zimmer warf. Am dritten Abend hatte der Vater bereits auf ihn gewartet, um ihm für seine Großzügigkeit zu danken. Diese Legende erklärt die geläufige Darstellung des Nikolaus mit drei goldenen Kugeln und begründet den Brauch, am Nikolausabend Geschenke an fromme und brave Kinder zu verteilen. Darüber hinaus ist Sankt Nikolaus ein Patron der Seefahrer und ließ der Legende nach sogar einen gewaltigen Sturm abflauen. Daher stammt das "Schiffchensetzen": Kinder basteln ein Schiff beispielsweise aus Papier und stellen es vor die Tür. Das Schiffchen wird am Nikolausabend mit Gaben gefüllt. Mittlerweile wurden die Schiffchen von Strumpf, Schuh, Stiefel und Gabenteller abgelöst. Weitere Erzählungen berichten davon, dass Bischof Nikolaus während einer Hungersnot das Korn vermehrte, dass er drei Unschuldige vor der Hinrichtung bewahrte und durch seine Gebete sogar Tote auferweckte. Bekannt ist er auch für Begnadigung, Bekehrung und Errettung. Böse Kinder, deren Namen in seinem goldenen Buch stehen, erhalten von ihm Schläge mit einer Birkenrute. In manchen Gegenden bringt Sankt Nikolaus Begleiter wie Knecht Ruprecht, Engel und Gabenträger mit. Knecht Ruprecht übernimmt dann das Bestrafen der ungezogenen Kinder.

Österreich: Hilfe, der Krampus kommt!

Das böse Krampus-Teufelchen begleitet in Österreich den Nikolaus. Böse Kinder will er in den Sack, den er auf dem Rücken trägt, packen und mitnehmen. Der gute Nikolaus weiß dies stets zu verhindern. Er ermahnt die Kinder jedoch, im nächsten Jahr artig zu sein. Der vom Krampus verbreitete Schrecken unterstreicht diese Mahnung. Entsprechend furchterregend sieht der Kinderschreck aus: Gruselige Masken mit Teufelshörnern, Kuh- oder Pferdeschwanz, rasselnde Ketten oder Kuhglocken und seine unheilvolle Rute lehren Kindern das Fürchten! Wer es sich nicht leisten kann, für seine Kinder einen Krampus(-Schauspieler) zu organisieren, der stellt eine Rute zu den Geschenken des Nikolaus oder legt sie ins Fenster. In den Tagen vor dem 6. Dezember findet in Österreich das Klausentreiben statt: Hierfür verkleiden sich traditionell junge, unverheiratete Männer als Krampus und ziehen als Begleiter des "Nikolo" oder in einer Gruppe mit anderen Teufeln durch die Städte. Sie erschrecken und bestrafen Kinder mit der Rute und schnappen sich Jungfrauen, die sie mit sich nehmen. Diese Krampusumzüge erfreuen sich wachsender Beliebtheit, allerdings tragen Alkohol und Gewaltfantasien dazu bei, dass es in den letzten Jahren zu Verletzungen und Vergewaltigungen kam. Auf die Vorkommnisse wurde mit besonderen Gesetzesregelungen reagiert.

Niederlande: Sinterklaas, der Seefahrer

In den Niederlanden und in manchen Gebieten des Emslands legt Sinterklaas in Begleitung des Zwarten Piet bereits Mitte November in jährlich wechselnden Häfen an. Sinterklaas kommt aus Spanien, das zu Zeiten Kaiser Karls V. Kolonialmacht war. Am Abend des 5. Dezembers wird Pakjesavond, der niederländische Nikolausabend, gefeiert. Dieses Fest ist den Niederländern noch wichtiger als Heiligabend!

Russland: Väterchen Frost und seine Enkelin

In Russland wird am 31. Dezember Neujahr unter dem geschmückten Weihnachtsbaum gefeiert. Traditionell werden gefüllte Teigtaschen, die Pelmeni heißen, serviert. Um Mitternacht gibt es dann nicht nur ein Feuerwerk, sondern auch Besuch von Väterchen Frost, der auf Russisch Ded Moroz heißt. "Ded" heißt Opa und wird manchmal auch in seiner Verniedlichung "Deduschka" ("Opi") gebraucht. "Moroz" ist das russische Wort für "Frost". Seinem Namen wird der rauschbärtige Alte durchaus gerecht: Er führt stets ein Zepter mit sich, dessen Spitze alles zu Eis gefrieren lassen kann. Väterchen Frost reist in einem Pferdeschlitten mit seiner Enkelin Snegurotschka, die ihm beim Verteilen der Geschenke hilft. Der Name "Snegurotschka" bedeutet "Schneemädchen" oder "Schneeflöckchen". Heiligabend findet in Russland am 6. Januar statt. Am russischen 1. Weihnachtsfeiertag am 7. Januar bekommen die Kinder allerdings nicht noch einmal Geschenke.

Schweiz: Die Suche nach dem Samichlaus-Weltmeister

Das Chlausjagen oder Klausjagen in Küssnacht am Rigi ist ein alljährlicher Publikumsmagnet. Dabei handelt es sich um einen Nikolausumzug, in der Schweiz als "Samichlausumzug" bezeichnet. "Samichlaus" zieht in Begleitung von Trychlern (Kuhglocken-Läutern), Geisselchlöpfern (Peitschen-Knallern), Laternenträgern, Schmutzlis (Eseln oder Ponys) und manchmal Dienern und Engeln durch die Städte. Rockiger geht es seit 1998 in Basel zu: Am ersten Samstag im Dezember verkleiden sich etwa 50 Harley-Fahrer als Samichläuse und fahren auf geschmückten Motorrädern im Konvoi. Auf ihrem Weg verteilen sie Säckchen mit Erdnüssen und Süßigkeiten an Kinder. Ähnliche Paraden gibt es auch in Zürich. Weltweiten Besuch lockt die jährliche Nikolaus-Weltmeisterschaft "ClauWau" im Skigebiet Samnaun. Teams aus verschiedenen Ländern beweisen in Disziplinen wie Weihnachtsbaum-Dekorieren und Rentier-Rodeo ihre Samichlaus-Kompetenzen!

2021-08-06
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