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Weihnachten interkulturell

Weihnachten ist für uns so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Selten gucken wir über den Tellerrand unseres persönlichen Weihnachtsfestes hinaus und schon gar nicht über die Vielfalt des weltlichen Brauchtums zu Weihnachten. Dabei gibt es so viel zu entdecken.

2024-01-22
WCG GmbH & Co.KG

Überall auf der Welt, dort wo es Christen gibt und auch dort, wo es keine gibt, findet alljährlich das Weihnachtsfest statt. Kulturell, gesellschaftlich oder einfach nur aus säkularen Gesichtspunkten. Die ganze Welt liebt das Fest.

Japan

In Japan ist Weihnachten bunt, hell und komplett anders, als wir es in Deutschland kennen. Kein traditionelles Familienfest, keine Besinnlichkeit. Wenn Kommerz die Eingangstür in die Weihnachtszeit gefunden hat, dann in Japan. Bei weniger als 1 Prozent Christen in der Gesamtbevölkerung wenig überraschend, dass diese Interpretation von Weihnachten frei von religiöser Bedeutung ist. Dennoch ist Weihnacht überaus präsent.

Überall erstrahlen schon Wochen vorher die Städte in unglaublichen Lichtspielen, welche die unserer Städte klanglos in den Schatten stellen. Kaufhäuser geben jedes Jahr Millionen von Yen dafür aus.
Nur eine Sache macht den Unterschied, verändert aber letztendlich alles. Weihnachten in Japan ist nämlich nichts anderes als ein Fest der Paare, ein zweiter Valentinstag also. Komisch ist nur, dass Bräuche wie der Weihnachtsmann eins zu eins übernommen wurden. Die Kinder bekommen Ihre Geschenke und alles wir mit weihnachtlicher Dekoration geschmückt. Überall laufen die klassischen Weihnachtslieder. Sollten Sie irgendwann einmal eine Freundin in Japan haben, werden Sie nicht drum herum kommen ihr erklären zu müssen, wieso Sie sie an diesem so wichtigen Tag im Stich lassen. Denn gesellschaftlich ist es eine Schmach, an Weihnachten, diesem wichtigen Tag, ohne Date zu sein.

Es kommt zu einem regelrechten romantischen Triathlon, den Paare jeglichen Alters jedes Jahr auf sich nehmen. Beginnend mit einem Spaziergang, durch die berühmte und schöne Einkaufsstraßen, Parks und schönsten Traumlandschaften der Stadt, kehrt man abends im Restaurant ein. Wer hier glaubt, er kann spontan zum gehobenen Candle Light Dinner laden, hat sich gewaltig getäuscht. Wochen vorher sollte der Platz im Restaurant gebucht sein, ansonsten erwartet einen eine böse Überraschung. Hunderte weiterer Paare hatten dieselbe spontane Idee. Zwischen den Gängen werden dann die Geschenke ausgetauscht. Doch während für Familien oder Paar, hier der Abend gemeinsam mit den Kindern zu Ende geht, folgt für die Verliebten in Japan die letzte Station.

Gerade junge Paare leben noch bei ihren Eltern zu Hause und viele Studenten im Wohnheim, was es zu einer Unmöglichkeit macht, die Nacht mit großen Momenten der Romantik zu füllen. Ein Hotel bietet die beste Möglichkeit, den Abend abzuschließen. Eine frühe Reservierung ist hier wieder zwingend notwendig, sofern man nicht in einer minderwertigen Absteige landen möchte.

Den Ursprung hat das ganze Spektakel in den 80er Jahren zur Zeit der japanischen Hochkonjunktur. Man suchte nach Möglichkeiten Geld für neue Trends auszugeben. Da kam das Weihnachtsfest gerade richtig und was rechtfertigt Kommerz besser als ein Dating Abend zu Weihnachten?

So verrückt die Angelegenheit rund um Weihnachten bis jetzt war. Die größte Kuriosität kommt erst noch und findet in Folgendem seinen kommerziellen Höhepunkt. Menschen bilden lange Schlangen und bestellen schon Tage vorher ihr Wunschmenü. Die Rede ist vom Fast Food Restaurant Kentucky-Fried-Chicken. Alle wollen nur das Eine. Das Rundum-sorglos-Paket. Der Party Barrel, bestehend aus Tellern, Weihnachtsmotiven, Weihnachtskuchen, Salat und einer großen Portion Fried Chicken. Für alle die es nicht in ein Restaurant geschafft oder eine große Familie haben.

Kurios werden wir in Deutschland schief angeguckt, sollten wir unserer Familie derartiges Essen am Heiligen Abend vorsetzten. Genauso verhält es sich mit den Weihnachtskostümen. Die Regale biegen sich davon. Nikolausmasken oder „Sexy-Santa“ Kleider gehören dortzulande dazu wie der Christbaum hier bei uns.

Wer glaubt, die Romantik von letzter Nacht bliebe lange bestehen, hat sich wieder getäuscht. Bereits am 25.12. werden alle Regale leer geräumt und alle Lichter abgehangen. Es muss Platz geschaffen werden, für das größte Ereignis im Jahr. Das japanische Neujahr.
 

Färöer

Weit entfernt, zwischen Dänemark und Schottland, mitten im Nordatlantik liegen die Färöer Inseln. Anders als in anderen Ländern feiert man auf den Färöern Weihnachten vom 24. Dezember bis zum 13. Januar ganze 21 Tage lang. Die Färinger sind somit die Letzten, die mit dem sogenannten „heiligen Zwanzigertag“ den nordischen Weihnachtsbrauch bewahrt haben und am 13. Januar den „Weihnachtskehraus“ tanzen.

Die Weihnachtszeit ist durchzogen von solchen Tänzen. Auch was das Essen angeht, sind die Färinger geprägt von den geografischen und geschichtlichen Ursprüngen der Inselgruppe. „Faroyar“ (Færøer) bedeutet im Grund so viel wie: „Schafsinseln“, was sich auch in den Weihnachtsmenüs spiegelt. Der Baum darf und wird erst am 24.12. geschmückt. Problemtisch wird die ganze Angelegenheit beim Weihnachtsbaum an sich. Viele Bewohner der Insel Gruppe haben einen Plastikbaum. Alle anderen müssen ihn bereits im November beim Kauf- und Fährmann bestellen und sehr viel Geld dafür ausgeben.

Am letzten Schultag wird gemeinsam in den Schulen um einen großen Weihnachtsbaum herum getanzt. Die Tänze gehen dann am 24.12 zu Hause weiter, wo das jüngste Mitglied der Familie den Stern auf den Baum setzt. Am 25. Gehen einige in den Vormittagsgottesdienst, wo der „Jóladagur“ gefeiert wird. Am 26. werden die Verwandten und Freunde besucht. Und wie sollte es anders sein, wird am Abend ein traditioneller Familientanz vollzogen. Ein weiterer besonderer Tag ist der 6. Januar, der sogenannte „Dreizehnte“, an dem ein öffentlicher Tanzabend stattfindet.

Russland

In Russland wird Weihnachten am 07. Januar gefeiert, was daran liegt, dass nach dem julianischen Kalender der 25. Dezember genau auf diesen Tag fällt. Nach der Oktoberrevolution 1917 durfte man keine religiösen Feste mehr feiern.

Erst seit 1992 wurde das Weihnachtsfest wiederbelebt und die Bräuche wurden kurzerhand zum Neujahrsfest übernommen. Dadurch gingen viele Traditionen verloren. So wie in anderen slawischen Ländern ist es in Russland jedoch weiterhin Tradition, dass zu Weihnachten Väterchen Frost „Ded Moros“ (russ: Дед Мороз) und seine Enkelin „Snegurotschka“, zu Deutsch Schneemädchen oder Schneeflöckchen die Geschenke bringt. Der Legende nach fährt Väterchen Frost in einer Troika, welche von drei Pferden gezogen wird und von dort aus die Kinder beschenkt.

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