Keine Sorge, dieser Beitrag wird keinesfalls alle Klischees dieser Thematik taktlos abhandeln, um Sie dann ratlos vor dem Bildschirm stehen zu lassen. Und außerdem; nicht alle Verhältnisse zu den Schwiegereltern sind gleich. Aber vielleicht finden Sie sich ja doch in dem einen oder anderen Punkt wieder.
Von wegen besinnlich! Viele denken bei Weihnachten an vieles aber nicht an ein friedliches Fest. Doch woran liegt das? Sind es die tausend Fragen, die um einen herumschwirren, wie zum Beispiel: Was schenke ich den Schwiegereltern? Wo schlafen die Gäste? Oder: Was soll ich tun, wenn die Schwiegermutter wieder anfängt, die Kinder zu vergleichen? Jetzt heißt es Ruhe bewahren!
Wir von der Welke Weihnachtsagentur, haben Ihnen über die Adventstage hinweg schon so einige hilfreiche Tipps auf den Weg gegeben. Doch zum krönenden Abschluss kurz vor dem Fest, haben wir noch mal alle Geschütze aufgefahren und Ihnen die ultimative „Cool Down“ Anleitung für den Ernstfall geschrieben.
Fakt ist, jeder ist mal dran oder um es subjektiver auszudrücken: Jeder muss auch mal woanders hinfahren. Den Weihnachtsabend immer zu Hause zu verbringen, dieser Umstand ist nur den wenigsten Menschen vergönnt. Und so kommt es, wie es kommen muss, ab und zu sind auch die Schwiegereltern an der Reihe. Wie gesagt, nicht jeder hat ein solch schlechtes Verhältnis zu den Schwiegereltern, doch auch wenn man es vordergründig nicht zugeben mag, oft sind es diese Weihnachtsfeste, die das höchste Konfliktpotenzial bieten.
Es kann alles schief gehen, sind die Beteiligten an diesem Tag gut gelaunt, kann so ziemlich alles entschuldigt werden. Bis auf eine Sache, das Essen. Nichts ist schlimmer als ein misslungenes Weihnachtsessen. Und dabei zählt nicht nur das reine Endergebnis, der Vorbereitung kommt eine ebenso große Bedeutung zu Teil. Und vor allem birgt nichts so viel Angriffsfläche für den Unmut der Familienmitglieder, in persona der Schwiegermutter, wie das Weihnachtsmenu.
Gleichzeitig ist die Küche ein Minenfeld voller Fettnäpfchen, die nur darauf warten, dass man in sie reintritt. Territorial- und Machtkämpfe sind programmiert. Also wie umgehe ich dieses Minenfeld?
Aus Erfahrung kann ich Ihnen sagen: Gar nicht, wenn es die Schwiegermutter wirklich darauf anlegt, Ihnen einen rein zu würgen. Es gibt aber dennoch ein paar sozial-psychologische Tricks, die Ihnen helfen können.
Sind sie erst frisch mit Ihrem Partner zusammen, gehört eine kleine Aufmerksamkeit einfach dazu. Sind sie recht lange zusammen, kann darauf verzichtet werden, immerhin kennen Sie sich ja schon sehr lange und haben schon das ein oder andere zusammen erlebt. Sie wollen keine falschen Signale senden. Darum verzichten Sie auf zu prunkvolle oder unnötige Dinge. Zeigen Sie, dass Sie sich Gedanken gemacht haben und es Ihnen daran liegt, den Schwiegereltern eine wirkliche Freude zu machen, anstatt nur ein gezwungenes Geschenk zu überreichen.
Mindestens genauso brennend wie die Frage der Übernachtungsregelung ist die Frage, ab wann man sich denn verabschieden kann. Dies ist tatsächlich sehr von der jeweiligen Situation abhängig. Wird Ihnen angeboten zu bleiben und können Sie einschätzen, ob dieses Angebot ernst gemeint ist, dann bleiben Sie ruhig. Klären Sie aber vorher mit Ihrem Partner ab, ob auch der nötige Platz vorhanden ist, denn nichts ist schlimmer als auf einer Isomatte zwischen Bruder und Cousin dritten Grades zu liegen, während ein Dritter durch sein Schnarchen die Familie wach hält.
Wenn Sie das Geld haben, gehen Sie ruhig ins Hotel, Ihre Schwiegereltern werden die Ruhe zu schätzen wissen und Sie können gehen, wann Sie wollen. Außerdem ersparen Sie sich, die Morgenrutine mit allen Teilen zu müssen. Eine Faustregel für den optimalen Zeitpunkt gibt es jedoch nicht. Auf der anderen Seite sollten Sie Ihren Schwiegereltern in Regelfall anbieten über Nacht zu bleiben, gerade wenn diese in die Jahre kommen, in denen es immer schwerer wird, sich gerade nachts zu bewegen. Machen Sie deutlich, dass ein Ablehnen des Angebotes kein Problem darstellt, sodass es nicht zur unangenehmen Diskussion kommt.
Es ist schon absurd. Erkennt man es auf der Partnerseite sofort, fällt es einem bei sich selbst so gut wie gar nicht auf. Es herrscht zwischen jedem Kind und seinen Eltern immer ein gewisses, ganz individuelles Band. Für Außenstehende wirkt es oft komisch oder befremdlich, je nachdem wie stark oder in welche Richtung sich dieses Band bewegt. Jeder hat seine eigenen Rituale aus der Kindheit, Sie genauso wie Ihr Partner. Machen Sie sich das bewusst, wenn Sie das Gefühl haben, die Schwiegereltern sind sehr besitzergreifend.
Für die Eltern bleiben die eigenen Kinder immer Kinder, egal ob Konzernmanager oder Studienabsolvent. Versuchen Sie nicht die entdeckten Gemeinsamkeiten auf Ihre Beziehung zu übertragen. Lachen Sie mit allen Beteiligten darüber und Sie werden merken, alles wird viel entspannter. Verzichten Sie dabei auf die Frage bei sich, ob Ihr Partner Ihre Mutter oder Ihren Vater geheiratet hat. Diese Frage stellen wir uns alle irgendwann einmal, aber seien sie beruhigt, meistens tun wir dies an Weihnachten.
Und nun zu Königsdisziplin. Haben Sie keine Angst davor den Vorschlag einzubringen, dieses Jahr mal keine Geschenke untereinander zu verteilen. Es ist wie in der Schule, denn oft haben alle dieselbe Frage, nur keiner traut sich, den ersten Schritt zu wagen. Immer mehr Paare verzichten an Weihnachten gänzlich auf Geschenke, aber wem das für das erste Mal dann doch zu heftig sein sollte, kann den Vorschlag einbringen, dieses Jahr einfach mal zu wichteln.
Somit ist der erste Schritt getan, der Konsumstress wird auf ein Minimum reduziert und das Budget nicht zu sehr strapaziert. Gerade beim ersten Mal sollten Sie jedoch einen Backup Plan bereithaben, falls durch die hohen Erwartungen und die daraus resultierende Unsicherheit, es doch zum Beschenken kommt. Eine gute Flasche Wein, oder Whiskey wirkt aufmerksam und dennoch nicht zu abgedroschen.
Sie sehen, an jeder Ecke wartet potenzielles Konfliktpotenzial auf Sie. Unser letzter Rat an Sie ist deshalb: Bleiben Sie entspannt und versuchen Sie nicht zwanghaft in jeder Situation das Schlimmste zu vermuten.