Marcus K. Reif - Experte der Kienbaum Personal- und Managementberatung - schätzt, dass 65 % aller Kinder im Jahr 2035 in einem Beruf arbeiten, welcher heute noch nicht existiert. Im Fokus steht die Vernetzung von Menschen mit Produkten und Anlagen, wobei auch logistische Herausforderungen neue Dimensionen annehmen. Ebenso werden die traditionellen Berufsbilder mittelfristig dem digitalen Wandel unterzogen sein. Damit einher, gehen erhöhte Ansprüche an berufliche Qualifikationen. In der Arbeitswelt von morgen ist es unumgänglich, Technologien gegenüber aufgeschlossen und bereit zu sein, stets hinzuzulernen. Berufliche Fortbildungen, der Erwerb zusätzlicher Qualifikationen, aber auch Umschulungen gewinnen noch mehr an Bedeutung. Die Veränderung der Arbeitswelt erfordert ebenso ein Plus an beruflichem wie privatem Management der eigenen Person. Der arbeitende Mensch übernimmt künftig verstärkt Eigenverantwortung im Hinblick auf den Spagat zwischen beruflichen Herausforderungen und einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Zu den gefragten Skills der Zukunft gehört daher ein ausgezeichnetes Selbstmanagement.
Klassische Freelancer machen es heute bereits vor und auch ein Großteil der Angestellten ist immer häufiger außerhalb des Unternehmens anzutreffen: Die Arbeit im Homeoffice lässt sich dank digitaler Technologien hervorragend realisieren und bietet bei der Verschmelzung von Berufs- und Privatleben reichlich Vorteile. Ein Blick in die Zukunft verrät, dass viele Arbeitnehmer künftig einen Großteil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen werden. In den Büros von morgen wird nicht mehr für jeden Angestellten ein Arbeitsplatz zur Verfügung stehen, was gleichzeitig den Ausbau von Remote-Lösungen auf den Plan ruft. Dank Videotelefonie, interaktiven Meetings und modernen Chatlösungen kann ein digitaler Austausch der Kollegen untereinander jederzeit sichergestellt werden. Besonders interessant ist dieses Modell für Familien, da auch der künftige Umgang mit der Kinderbetreuung im Zentrum der Überlegungen steht.
Mit dem verstärkt geforderten Selbstmanagement und der Möglichkeit, ausschließlich vom Homeoffice aus selbstständig oder für den Arbeitgeber tätig zu sein, rücken die Arbeitszeitmodelle in den Blickpunkt. Als besonders attraktives Modell kristallisiert sich Jobsharing in all seinen Variationen heraus. Beim Jobsplitting werden Vollzeitstellen in zwei Teilzeitstellen aufgeteilt, so dass Teilzeitangestellte unabhängig voneinander (oder beim Jobpairing gemeinsam) an Projekten arbeiten. Auch das Aufteilen von Führungspositionen (Topsharing) ist denkbar. Außerdem eröffnet die 4-Tage-Woche Arbeitnehmern und Arbeitgebern ganz neue Perspektiven. Wer 4 Tage arbeitet und 3 Tage frei hat, kann einen der freien Tage für die zunehmend gefragten Weiterbildungen nutzen. Der damit häufig einhergehende körperliche und mentale Ausgleich steigert die Produktivität und Kreativität.
Der Trend geht deutlich dahin, dass die Arbeitswelt von morgen die klassischen Arbeitsmodell ablöst und Arbeiten mit einer erhöhten Qualität der Lebenszeit fusioniert. Stellen Sie in Ihrem Unternehmen schon jetzt die Weichen für die Zukunft und beschäftigen Sie sich mit den Arbeitsmodellen der Zukunft!