Employer Branding ohne die "typischen" Mitarbeiterbenefits?

Was versteht man eigentlich unter Employer Branding?

Unter Employer Branding versteht man den Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke, dank der passende Mitarbeiter gewonnen und von den einzigartigen Vorteilen des Unternehmens überzeugt werden sollen. Hierbei möchte sich das Unternehmen einerseits von der Konkurrenz abheben, um neue Mitarbeiter zu gewinnen und andererseits die bestehenden Mitarbeiter dauerhaft binden. 

Auf welche Generationsspezifitäten müssen Arbeitgeber heute im Personalmanagement eingehen?

Junge Menschen in den Zwanzigern und Dreißigern haben eine ganz andere Erwartungshaltung gegenüber der Arbeitswelt als ältere Mitarbeiter. Sinnsuche sowie Anspruchsdenken sind beispielsweise ausgeprägter, während Freizeit und Familie generell einen höheren Stellenwert als die eigene Karriere haben.

Zudem ist diese jüngere Generation weitgehend vernetzt: Social-Media und Smartphone sind auch im Arbeitsalltag für viele junge Menschen eine Selbstverständlichkeit. Die Bitte, das Smartphone in der Jackentasche an der Garderobe zu lassen, würde von den meisten jungen Arbeitnehmern als übergriffig empfunden. Denn die Vernetzung stellt für diese Generation meist eine Verlängerung des Selbst dar, welche sie nicht mehr missen wollen oder können.

Typische Mitarbeiterbenefits

Um konkurrenzfähig zu bleiben, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und den Ansprüchen der jungen Arbeitnehmer gerecht zu werden, erwarten viele Arbeitnehmer folgende Benefits:

• Möglichkeit des Home-Office
• flexible Arbeitszeiten
• ausgewogenere Work-Life-Balance durch Downshifting
• Zusatzprämien
• Bereitstellung von Diensthandys und Dienstlaptops
• unternehmenseigene Fitness-Studios, Ruheräume
• Events innerhalb des Unternehmens, um den Zusammenhalt und die Beziehungen zu den Kollegen zu stärken

Berufe und Branchen, bei denen Employer Branding ganz besonderer Kreativität bedarf

Was tun, wenn die meisten der oben aufgeführten Mitarbeiterbenefits nicht umgesetzt werden können? Dies ist zum Beispiel in Empfangs- und Pflegeberufen der Fall oder wenn Arbeitnehmer an einer Maschine arbeiten, die zu festen Zeiten bedient werden muss. Hier ist Kreativität im Employer Branding gefragt. Welche Benefits können geboten werden, um das Unternehmen für qualifizierte Arbeitnehmer interessant zu machen und diese dauerhaft zu binden? 

• zusätzlicher Urlaub
• unternehmensninterne Kinderbetreuung
• Haustiere am Arbeitsplatz erlauben
• ausgeprägteres Weiterbildungsprogramm
• Mitarbeiterverpflegung
• Gutscheine für den Privatbereich
• Stressmanagement

Gerade in Berufen, die viel Präsenzzeit und körperliche Kraft in Anspruch nehmen, ist es unumgänglich, neue Wege im Employer Branding einzuschlagen. Damit ein Arbeitnehmer trotz hoher Leistungsanforderungen gerne zur Arbeit geht, können familienfreundliche Leistungen wie zusätzlicher Urlaub oder eine firmeninterne Kinderbetreuung angeboten werden. Manche Arbeitgeber erlauben sogar Tiere am Arbeitsplatz. Die Fortbildungsperspektiven haben ebenfalls einen großen Einfluss auf eine erfolgreiche Mitarbeiterbindung., Kostenlose Verpflegung am Arbeitsplatz und Gutscheine für den Privatbereich sind reizvoll.

Gerade in Branchen, in denen nicht die „typischen“ Mitarbeiterbenefits geboten werden können, ist es wichtig, dass Sie sich Gedanken darüber machen, welche Benefits für Ihre Mitarbeiter relevant sind und relevant sein könnten. Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern, holen Sie sich Ideen und Feedback ein – so können Sie Ihre Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen binden und gezielt neue Mitarbeiter gewinnen!