Inflation wird von dem lateinischen Begriff inflare für Aufblähen abgeleitet. Damit ist allgemein eine Steigerung des Preisniveaus in einer Ökonomie über einen bestimmten Zeitraum, gemeint. Ein Anstieg des allgemeinen Preisniveaus, bewirkt, dass mit jeder Geldeinheit, weniger Güter oder Dienstleistungen gekauft werden können. Man spricht allerdings erst von einer Inflation, wenn der Preis aller Güter und Dienstleistungen in einer Ökonomie steigt, als nicht nur der Preis einzelner Produkte. Damit geht also eine sinkende Kaufkraft des Geldes einher. Der Rückgang des allgemeinen Preisniveaus wird Deflation genannt. Der Rückgang der Inflationsrate hingegen wird als Disinflation bezeichnet. Es gibt viele Faktoren, die zu einer niedrigen bis mittleren Inflationsrate beitragen sollen. Es gilt jedoch, als Konsens, dass eine anhaltende Inflation dadurch ausgelöst wird, dass die vorhandene Geldmenge schneller steigt als das Wirtschaftswachstum. Ebenfalls kann zwischen einer schleichenden, einer trabenden und einer galoppierenden Inflation unterschieden werden. Eine schleichende Inflation beschreibt eine Steigerung des Preisniveaus um bis zu 7 %. Beträgt die Steigerung des Preisniveaus zwischen 7 % und 20 %, wird eine trabende Inflation beschrieben. Eine Steigerung des Preisniveaus über 20 % gilt als eine galoppierende Inflation.
Ursachen von Inflationen
Unterschieden wird grundsätzlich zwischen drei Ursachen von Inflationen. Die erste Ursache ist die nachfrageinduzierte Inflation. Bei ihr gibt es einen Impuls, der zu einer Steigerung des Preisniveaus beiträgt. Dieser Impuls ist, dass die Nachfrage von privaten und öffentlichen Haushalten und Unternehmen, das gesamtwirtschaftliche Angebot übersteigen. Die Steigerung des Preisniveaus soll zu einer wertmäßigen Anpassung der Angebots- und Nachfragemengen führen. Dies soll die inflatorische Lücke schließen.
Die zweite Variante ist die angebotsinduzierte Inflation. Diese kann zwischen der Kostendruckinflation und der Gewinndruckinflation unterschieden werden. Zu einer Kostendruckinflation kommt es, wenn Unternehmen versuchen, steigenden Kosten der Faktoren, über die Preise auf die Arbeitnehmer zu übertragen. Kosten der Faktoren können hier die Preise für Löhne, Rohstoffe oder Steuern sein. Zu einer Gewinndruckinflation hingegen kommt es, wenn ein Unternehmen einen großen Spielraum bei der Preisgestaltung ihrer Produkte hat. Eine fehlende Konkurrenz kann ein Grund für diese Inflation sein.
Schließlich ist auch eine importierte Inflation möglich. Damit wird eine Übertragung der Inflation aus dem Ausland gemeint. Auch hier übersteigt die Vergrößerung der Geldmenge das Wirtschaftswachstum und damit die realen Angebotsmöglichkeiten.
Positive Effekte der Inflation
Die Inflation kann auch positive Effekte haben. So kann eine moderate Inflation zu einem schnellen Gleichgewicht auf den Arbeitsmärkten führen. Dies liegt daran, dass die Inflation die Reallöhne auch bei konstanten Nominallöhnen sinken lässt. Ebenfalls können durch die Inflation die allgemeinen Zinsen gesenkt werden. Dadurch können wiederum positive Konjunktur Effekte ausgelöst werden. Falls sich eine Ökonomie in einer Rezession befindet, kann es zu Situationen kommen, in welchen die Zentralbank die Zinsen nicht weiter senken kann, um damit die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Diese Situation wird als Liquiditätsfalle definiert, kann allerdings durch eine geringe und konstante Inflation verhindert werden. Ebenfalls kann es zu dem sogenannten Mundell-Tobin-Effekt kommen. Das bedeutet, dass ein Anstieg der Inflationsrate erwartet wird, was wiederum zu höheren Zinsen führt. Die tatsächliche Zinserhöhung ist jedoch geringer als die erwartete Inflationsrate. Dies gilt in der Regel, solange, bis die (tatsächliche oder erwartete) Rate der Inflation eine bestimmte Höhe nicht erreicht hat.
Negative Effekte der Inflation
Die Inflation hat auch negative Effekte. So versucht sich die Bevölkerung oft durch das Horten von langlebigen und/oder nicht verderblichen Waren, auf die Inflation vorzubereiten. Dies geschieht, um die erwarteten Verluste durch die sinkende Kaufkraft des Geldes zu vermeiden. Dadurch kann es allerdings auch schnell zu einer Warenknappheit kommen. Ebenfalls kann eine Inflation zu sozialen Unruhen beitragen. Wenn eine Inflation zu hoch wird, kann dies dazu führen, dass die Bevölkerung die Landeswährung nicht mehr verwendet. Dies führt wiederum zu einer Beschleunigung der Inflationsrate. Dadurch kann es zu einer Hyperinflation kommen, in der das normale Funktionieren der Wirtschaft weiter beeinträchtigt ist und die Einführung einer Außenwährung begünstigt wird.
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