Weißraum, auch Leerraum genannt, ist ein Gestaltungsmittel und eine Herausforderung eines jeden Designers. Oft wird man als Gestalter gefragt, ob man nicht hier noch einen Text oder dort noch ein Bildchen platzieren könnte wo noch leere Fläche zu sehen ist. An diesem Punkt legen wir unserem Kunden immer ans Herz die Informationen auf das Wesentliche zu reduzieren oder auf mehr Seiten oder eine größere Darstellungsfläche überzugehen. Denn der Leser bzw. Betrachter kann nur eine gewisse Anzahl an Eindrücken auf einmal aufnehmen. Wenn sich zu viele grafische Bausteine und Buchstaben auf einer Seite tummeln, verliert die Darstellung an Reiz und der Betrachter bekommt schnell einen müden Blick. Das Nichts in Form von Weißraum unterstützt die Lesefreundlichkeit. Er bildet einen Ruhepunkt, der die Augen verschnaufen lässt und bereit macht für neue Aufgaben. Selbst eine kleine Lücke wirkt entspannend. Layouts sind wie Leitsysteme. Sie haben die Aufgabe, den Leser/Betrachter sicher durch die Informationsflut zu führen. Und der Weißraum trägt einen wichtigen Teil zum Erfolg bei.
Weißraum hat auch etwas mit Fokus zu tun. Stellt mal einen Stuhl mitten in einen leeren Raum. Worauf wird wohl euer Augenmerk gerichtet sein? Was wird euch als erstes auffallen und euer Interesse wecken? Der Stuhl. “Leere“ lässt uns fokussieren. Jeder weitere Gegenstand würde vom Stuhl ablenken und nicht anders funktioniert dies in der Typografie und Gestaltung von Layouts.
In der Schulzeit oder im Studium wäre es ein unsicheres, heikles Vorhaben. Aber tut euch heute selber den Gefallen und habt Mut zur Lücke! :-)