Papins Anfänge
Denis Papin wurde 1647 in der französischen Gemeinde Chitenay geboren. In Angers studierte er zunächst Medizin, bevor er sich der Mathematik und Physik zuwandte. Aufgrund der Protestantenverfolgungen verließ Papin Frankreich im Jahr 1675 und flüchtete nach London. Dort wurde er Mitarbeiter des irischen Naturforschers Robert Boyle sowie Assistent bei dem englischen Universalgelehrten Robert Hooke. Im selben Jahr erfand er den Dampfdruck-Kochtopf, welcher in seinem damaligen Prinzip auch heute noch verwendet wird.
Die erste Dampfmaschine
Im Jahre 1690 baute Papin die erste Dampfmaschine. In ihrer ursprünglichen Form handelte es sich um einen Zylinder, welcher ein wenig Wasser und einen Kolben beinhaltete. Wurde der Zylinder von außen abwechselnd erwärmt und wieder abgekühlt, bewegte sich der Kolben im Inneren und lieferte mechanische Arbeit. Der Franzose konstruierte damit die erste funktionierende Wärmekraftmaschine. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass der schottische Erfinder James Watt die Dampfmaschine erfand. Dies ist so nicht korrekt. Watt verbesserte zwar den Wirkungsgrad der Dampfmaschine, indem er den Kondensationsprozess im Zylinder in einen separaten Kondensator verlagerte, entwickelte aber nicht die ursprüngliche Idee. Mit seinen Verbesserungen berief sich James Watt auch nicht auf die ursprüngliche Dampfmaschine von Denis Papin, sondern auf die Weiterentwicklung des englischen Erfinders Thomas Newcomen. Dieser tüftelte wiederum zehn Jahre an einer Verbesserung der Maschine von Thomas Sarvey, mit dem er sich schließlich zu einer Partnerschaft zusammenschloss. Sarveys Maschine basierte auf der ursprünglichen Erfindung von Denis Papin.
Ein U-Boot, aber wenig Erfolg
1687 verließ Papin England und zog für eine Professur in das hessische Marburg. Dort entwickelte er 1692 ein Unterwasserfahrzeug, dessen erste Fahrt er selbst durchführte. Das Fahrzeug gilt als Pionierarbeit für das spätere U-Boot. Vier Jahre später erhielt Papin eine Anstellung beim Grafen von Hessen-Kassel und arbeitete an den technischen Voraussetzungen für die Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe. Die Wasserkünste im UNESCO-Welterbe locken noch immer zahlreiche Besucher in die Stadt.
Obwohl Papin zu seiner Zeit bahnbrechende Erfindungen gelangen, schaffte er es dennoch nie, sie gebrauchsfertig zu vollenden. Da ihm kaum Handwerker zur Verfügung standen, musste Denis Papin die meisten Versuchsanordnungen selbst bauen. Hinzu kam, dass die Materialien damals noch zu unausgereift waren, um den Anforderungen an sie standzuhalten. So erhielt der Erfinder wohl nie eine angemessene Anerkennung für seine Werke. Dennoch sollten Papins Erkenntnisse zur Dampfmaschine einige Jahrzehnte nach seiner Grundlagenforschung die gesamte Arbeitswelt revolutionieren.
Der französische Erfinder starb im Jahre 1713 in London. Das genaue Todesdatum ist unbekannt, die Welt nahm keine Notiz von seinem Ableben.