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Aus alt mach neu! Traditionelle Modelle neu gedacht

Die Digitalisierung bietet nicht nur Raum für technologische Entwicklungen und neue Berufsfelder. Auch traditionelle Konzepte werden durch den digitalen Wandel und kluge Ideen neu gestaltet. Es sind vor allem junge Start-ups, die alten Modellen anhand von neuer Technik oder innovativen Konzepten einen modernen Touch verleihen und damit dem Interconnection-Zeitalter anpassen. 

Selina Fries

Ursprünglich vor zehn Jahren als Limousinen-Service gegründet, macht der US-amerikanische Fahrdienstvermittler Uber der Taxibranche weltweit Konkurrenz.

Mittels einer kostenlosen App hat der Smartphonenutzer die Möglichkeit, professionelle und private Fahrer zu bestellen oder Elektro-Roller und Fahrräder zu mieten. Die Fahrtenvermittlung erfolgt dabei sehr schnell. Mit nur wenigen Klicks können Mitfahrgelegenheiten organisiert oder Luxuslimousinen bestellt werden. Uber hat sich mit diesem Konzept mittlerweile weltweit etabliert. In Deutschland ist der Service bereits in acht Städten (Berlin, München, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Hamburg, Leipzig und Stuttgart) verfügbar. Dabei gliedert sich das Unternehmen in verschiedene Bereiche. So gibt es in der App beispielsweise die Kategorie „UberGreen“, mit welcher die Nutzer nur Fahrten im Elektroauto buchen können, oder „UberX“, bei welcher ein professioneller Fahrer gebucht werden kann. Die Option „UberPop“ (Privatpersonen chauffieren die Nutzer) ist in Deutschland aufgrund des Personenbeförderungsgesetzes nicht erlaubt. Das Dienstleistungsunternehmen liegt mit seinen Preisen häufig unter denen der herkömmlichen Taxibranche. Für die Taxifahrer stellt Uber dementsprechend eine echte Belastung dar. Die Genossenschaft Taxi Deutschland zog daher bereits mehrfach gegen Uber vor Gericht. Dabei wurde meistens gegen das Nichteinhalten der Rückkehrpflicht geklagt. In der Theorie müsste sich ein jeder Uber-Fahrer, sofern kein neuer Auftrag angenommen wird, mit seinem Fahrzeug zurück zum Betriebssitz begeben. All dies scheinen für Uber jedoch nur kleine Steine im Weg zu sein, dessen Ziel ganz klar die absolute Marktdominanz ist. So möchte das Unternehmen die zentrale Anlaufstelle für elektrifizierte Sharing-Mobility werden. Andrew Salzberg, Chef für Mobilitätsforschung bei Uber, wünscht sich, dass wann auch immer die Menschen an Fortbewegung denken, sofort die Uber-App aufrufen. Die Deutsche Bahn strengt sich an, um dem zumindest für den deutschen Raum entgegenzuwirken. Dank einer umfassenden Überarbeitung ihrer DB-Navigator-App sollen in Zukunft auch Elektro-Roller, Fahrräder und Car-Sharing-Wagen über die App gebucht werden können. Die Verknüpfung von privater Technik und Fortbewegung wird somit fortlaufend wichtiger. Die Smartphonenutzer sollen die Mobilitätsmöglichkeiten stets abrufen und dementsprechend agieren können.  

Auch der Lieferverkehr wird sich durch die Digitalisierung verändern.

So können Privatleute mittels Amazon Flex selbstständig als Paketzusteller arbeiten. Die eigenständige Zustellung von Amazon-Paketen kann damit jeder durchführen, der einen Führerschein, ein Smartphone und einen Pkw besitzt. Auch Uber springt auf den Zug der neuen Art von Warensendung auf. Mit Uber Freight möchte das amerikanische Unternehmen den Lastwagenverkehr ökonomischer gestalten. Durch eine App werden Speditionen und gewerbliche Kunden verbunden, dadurch wird die Fracht bereits online effizienter vermittelt und somit Leerfahrten verringert. 

Neues Zeitalter – neues Reisen.

Reisebüros werden vermehrt durch Online-Portale wie Trivago oder Booking.com abgelöst. In den letzten Jahren scheint sich aber auch die Art des Reisens verändert zu haben. Die Online-Plattform AirBnB (kurz für Airbed and Breakfast) stellt Kontakt zwischen Urlaubern und Privatpersonen her, welche ihre Wohnung als Übernachtungsort bereitstellen. AirBnB finanziert sich dabei über eine Gebühr, welche vom jeweiligen Übernachtungspreis abhängig ist. Im Gegensatz zu einem Hotel wohnen die Urlauber hier bei echten Menschen in echten Wohnungen und können so ein Vor-Ort-Gefühl erleben, das in einer herkömmlichen Unterkunft in diesem Sinne nicht möglich wäre. Eine neue Form des Tourismus hat sich eingestellt. Der Urlauber wird dank AirBnB Teil eines Ortes. Für ein authentisches Urlaubserlebnis muss allerdings auf Annehmlichkeiten und Services, welche Hotels zu bieten haben, verzichtet werden. Hinzu kommt, dass echte Wohnungen, in denen tatsächlich gelebt wird, in manchen Fällen auch Mängel mit sich bringen. Knarzende Dielenböden und tropfende Wasserhähne sorgen jedoch auch für ein authentisches Wohngefühl. Sicher ist, dass der Urlauber nie genau wissen kann, was ihn in den gemieteten Räumen erwartet. So kann es vorkommen, dass sich scheinbare Privatwohnungen letztlich als normale Ferienapartments entpuppen. Aber auch den Vermietern bleibt stets eine bestimmte Ungewissheit. Manche Mieter sind eben nicht immer die, für die sie sich ausgeben. In Zeiten, in denen wir uns digital immer mehr vernetzen, scheinen sich die Menschen im wahren Leben doch öfter zu entfremden. Hier tut es vielen gut, neue Kulturen, Städte und Länder hautnah kennenzulernen und auch die Menschen aus einem anderen Blickwinkel zu erleben. Dies geschieht allerdings immer öfter auf Kosten der Einwohner. In letzter Zeit geriet AirBnB mehr und mehr in Verruf, da in Großstädten so viele Wohnungen an Urlauber vermietet wurden, dass der eigentliche Wohnraum knapp ist. Das hat zur Folge, dass die Mieten in den Regionen steigen. Um dieses Problem zu bekämpfen, haben einige Städte Bußgelder für das illegale Vermieten von Ferienwohnungen verhängt. In Berlin-Kreuzberg wurde zuletzt in Summe fast eine Million Euro Strafe für Ferienwohnungsanbieter angeordnet. 

Die Einkaufswelt wird zunehmend digitalisiert.

Reine Onlineshops gehören in Zeiten der digitalen Transformation schon fast zum alten Eisen. Innovativ muss es heute sein und bei allen technischen Spielereien einen Mehrwert für den Kunden bieten. Der Online-Optiker Mister Spex hat dies schon früh erkannt. Dank Augmented Reality lassen sich verschiedene Brillenmodelle bequem von zu Hause aus anprobieren. Hierfür wird das Gesicht des Nutzers eingescannt und die unterschiedlichen Brillenmodelle schließlich über das Bild gelegt. Gefällt eine Brille, werden anschließend die Werte eingegeben. Der Gang ins Fachgeschäft ist nicht mehr nötig. Augmented Reality findet immer mehr Anwendung in Marketing und Onlineshops. Der Möbelgigant IKEA arbeitet ebenfalls mit dieser Technologie. Mittels Augmented Reality lassen sich Möbelstücke und Küchen virtuell in der eigenen Wohnung drapieren und erleichtern damit die Kaufentscheidung. 
Doch nicht nur der Onlinehandel wird durch neue Technologien bereichert. Auch der stationäre Handel erfährt ein digitales MakeOver. Während IKEA zwar schon lange Kassen zum Selbstscannen anbietet, jedoch noch immer Mitarbeiter benötigt, welche bei Fragen und Problemen helfen, hat der Internetriese Amazon Anfang letzten Jahres in Seattle einen Supermarkt komplett ohne Kassensysteme eröffnet. Der Markt namens Amazon Go funktioniert nach dem Prinzip grab and go. Kunden suchen ihre gewünschten Produkte aus, deren Abgänge von Kameras und Sensoren verzeichnet werden. Die Auswahl wird in der zugehörigen App aufgelistet und beim Verlassen des Geschäftes automatisch bezahlt.  

Die Geschäftswelt ist im Wandel und auch der private Bereich entwickelt sich im digitalen Zeitalter immer weiter. Die Digitalisierung bietet gerade für junge und kreative Start-ups Möglichkeiten, um ihre Ideen zu verwirklichen und vielleicht seit langem etablierte Konzepte neu aufleben zu lassen. Wir können gespannt sein, was in Zukunft noch machbar sein wird. 

2022-02-16
WCG GmbH & Co.KG
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