Ich will behaupten, dass sich mindestens einmal jeder Grafiker an diesem Text schon vergriffen hat. Dem Blindtext.
Die Idee ist nicht neu
Schon im 16. Jahrhundert benutzten Setzer Passagen aus dem Lorem-Ipsum-Text – das Gleiche gilt für Komponisten, die damit Ihre Liedtexte füllten. Wir gebrauchen den Blindtext heute als Platzhalter in Layouts, wenn im Anfangsstadium des Mediums noch keine Texte vorliegen. Der Inhalt des Lorem-Ipsum ist übrigens mit Absicht unverständlich, damit sich der Betrachter keinesfalls vom Geschriebenen ablenken lässt. So eignet er sich ideal, um den späteren Satz des Textes zu veranschaulichen und diesen auf Lesbarkeit und Platzbedarf zu prüfen.
Pangramme
Neben dem Lorem-Ipsum gibt es noch einige weitere Blindtexte zur Auswahl. Für den klassischen Satz verwenden wir jedoch am liebsten das Möchtegern-Latein. Einige andere werden allerdings auch für andere Zwecke missbraucht. Z.B. sogenannte Pangramme. Pangramme sind Sätze, in denen möglichst jeder einzelne Buchstabe und jedes einzelne Sonderzeichen des Alphabetes Verwendung finden. Je kürzer desto besser. Diese Sätze sind besonders gut dazu geeignet, verschiedene Schriftarten miteinander vergleichen zu können.
Bekannte Pangramme sind:
- Franz jagt im komplett verwahrlosten Taxi quer durch Bayern. (Bekannt aus der Schriftenanzeige von Microsoft Windows.)
- The quick brown fox jumps over the lazy dog.
(englisch für „Der schnelle braune Fuchs springt über den faulen Hund.“) - »Fix Schwyz! quäkt Jürgen blöd vom Paß«
(dieser Satz ist der einzige im Deutschen bekannte holoalphabetische Satz, der jeden Buchstaben nur ein einziges Mal enthält, allerdings ohne ein normales s und ohne Nicht-Umlaut-u)
Und falls nun wer von euch noch nach einem Blindtext abseits des Lorem Ipsum sucht, demjenigen kann ich diesen Link nahe legen: