Als unternehmensethischer Ansatz geht CSR davon aus, dass Unternehmen ihre positive Wirkung auf Gesellschaft und Anspruchsgruppen maximieren sollen, während die negativen minimiert werden. Hierbei ist das Leitbild nachhaltigen Wirtschaftens eine wichtige Orientierung. Aufgrund der vielfältigen Interpretationen der CSR handelt es sich weniger um ein konkretes Managementkonzept, sondern mehr um ein Leitbild. Bei der unternehmerischen Ausgestaltung spielt die Corporate Governance eine herausragende Rolle.
Die Governance-Dimension der CSR bezeichnet einen sowohl faktischen als auch rechtlichen Ordnungsrahmen. Er dient der Umsetzung der Leitlinien verantwortungsvollen Wirtschaftens. Der Ordnungsrahmen wird dabei sowohl durch Eigentümer als auch durch Gesetzgeber bestimmt. Im Unternehmen übernehmen Unternehmensführung sowie gegebenenfalls Aufsichts- und Verwaltungsrat die konkrete Ausgestaltung.
Ziel ist es, entgegen unterschiedlicher Interessenlagen der Stakeholder zu verantwortungsvollem Wirtschaften beizutragen. Aufgrund verschiedener Interessenlagen haben Stakeholder theoretisch sowohl Motive als auch Gelegenheiten zu opportunistischem Verhalten. Mittels Corporate Governance Regelungen sollen diese Spielräume sowie Motivationen eingeschränkt werden.
Da das Regelwerk der Corporate Governance kein einheitliches ist, lässt sich diese Dimension als Oberbegriff verstehen. Er umfasst sämtliche internationalen und nationalen Vorschriften, Regelwerke und Grundsätze, die für die Führung und Überwachung von Unternehmen gelten.
Verallgemeinerbare Merkmale guter Corporate Governance sind beispielsweise Transparenz bei der Wahl wichtiger Board-Mitglieder, handlungsfähige Unternehmensleitung, transparente Kommunikation und ein vorausschauender Umgang mit Risiken.
Infolge deutlicher Kritik an der deutschen Unternehmensverfassung kam es nach einem Vorstoß des Bundesministeriums für Justiz im Jahr 2002 zur Verabschiedung des Deutschen Corporate Governance Kodex. Diesem ging die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex voraus, eine Selbstregulierungseinrichtung für die Wirtschaft.
Dieser Kodex beinhaltet Standards für Aufsichtsräte und Manager, die deren Arbeit für andere Interessengruppen transparent und mit andere Unternehmen vergleichbar machen. Der Corporate Governance Kodex beinhaltet Verhaltensstandards für die Unternehmensführung sowie die Unternehmensüberwachung.
Auch für nationale und internationale Investoren soll der Deutsche Corporate Governance Kodex die in Deutschland geltenden Richtlinien der Unternehmensleitung transparent machen. Damit soll auch das Vertrauen in die Unternehmensleitung deutscher Gesellschaften international gestärkt werden.