Ich studiere erstmal Betriebswirtschaftslehre, danach kann ich mich auf dem Arbeitsmarkt fast frei bewerben. Diesen generalistischen Ansatz haben viele Studienanfänger im Kopf. Daher ist der etwas belächelnde Spruch: „Du studierst BWL, also weißt du noch nicht, was du machen möchtest?“ nicht ganz von der Hand zu weisen. Sicherlich gibt es viele Studenten, die eine genaue Vorstellung von ihrem späteren Beruf oder ihrer Karriere haben, aber aus meiner Sicht trifft auf die breite Masse wohl eher das andere zu. Diese Themenvielfalt im Studium ist keinesfalls negativ zu beurteilen, dennoch hilft diese nicht zwangsläufig, persönlich eine eindeutige Ausrichtung vorzunehmen.
Die Welke Consulting Gruppe® als Beratungsunternehmen ist vielleicht der Schlüssel zu diesem Problem. Es werden 80 % des Studieninhalts als Basis täglich gefordert, aber eine Spezialisierung findet über die Aufgabenstellungen und Kunden statt. Die Ausrichtung auf den Mittelstand und die Hidden Champions erfordern eine explizite Auseinandersetzung mit firmen-, markt- und branchenspezifischen Herausforderungen und Besonderheiten. Und dies jedes Mal aufs Neue! In einem Beratungsunternehmen findet sich selten eine gleiche Aufgabe zwei Mal und das macht den Reiz dieser Branche aus.
Während meines Praktikums habe ich Einblicke sowohl in die Strategieberatung als auch in die Marken- und Internetagentur dieses Unternehmens erhalten und war direkt begeistert von der Themenvielfalt, die gleichzeitig geboten und gefordert wurde. Innerhalb des Studiums ist die Themenkombination und Zusammenführung ein seltenes Phänomen, das einzelnen Professoren zu verdanken ist.
Trotz der thematischen Fokussierung der Welke Consulting Gruppe® auf ganzheitliche Strategieentwicklung und Unternehmensführung und der Verknüpfung von Themen der Unternehmens- und Strategieberatung mit der Kreativität und Umsetzungsstärke einer Marketing- und Kommunikationsagentur habe ich während meines Praktikums unterschiedlichste Projekte in diesen Themenfeldern begleiten und gestalten dürfen.
Die Bandbreite reicht von einer komplett neuen Produktnomenklatur, welche für eine bessere internationale Präsenz bei den Kunden inklusive einer verständlicheren Struktur erarbeitet werden musste, bis hin zu der offenen Fragestellung, ob der Aufbau eines e-commerce im B2B Umfeld für einen Kunden sinnvoll und auf lange Frist rentabel ist. Auch die Begleitungen einzelner Workshops mit Kunden haben mir gezeigt, wie komplex die Thematik Marke ist und wie weitreichend Überlegungen und Abwägungen im Vorfeld stattfinden müssen.
Schlagworte wie Differenzierung durch Marke, Ertragssteigerung oder das große – alles und nichts sagende –Wort Digitalisierung sind im Studium gefallen, doch statt mit Inhalten wurden diese Themen eher mit Mythen und unkonkreten Aussagen gefüllt. In den vergangenen drei Monaten hat sich das geändert. Ich habe mich intensivst mit diesen Themen auseinandergesetzt und habe viele Erkenntnisse gewinnen können, die im Studium verborgen geblieben sind. Konkrete Probleme erforderten konkrete Lösungen, und über diesen Weg habe ich mein Studium in praktischer Weise vertieft.
Ich möchte alle bestärken, die noch keine genaue Vorstellung davon haben, wie ihre Zukunft nach dem Studium aussehen soll. Praktika oder andere praktische Anwendung von Studieninhalten bringen einen fachlichen Mehrwert, aber auch einen persönlichen. Beratungen sind nicht zwangsläufig spezialisiert, aber durch die Vielfalt der Aufgabenstellungen ist die Eigeninitiative die beste Motivation, um sich selbst zum praktischen Spezialisten auszubilden.
Man benötigt nicht zwangsläufig bereits im Studium eine genaue Ausrichtung oder eine genaue Vorstellung, in welche Richtung es gehen soll, jedoch praktische Anwendung des Theoretischen und dessen Vertiefung helfen bei der Orientierung.