Denken Sie ans Box-Beispiel: Ein Profiboxer mag zwar als Einzelkämpfer auftreten, allerdings ist ein Austausch mit gemeinsamem Input unter Sparringspartnern entscheidend. Anders als beim richtigen Kampf steht der Boxer nicht allein im Ring, das Sparring dient dazu, die Fähigkeiten des Boxers zu verbessern. Ein Sparringspartner im unternehmerischen Sinne hat eine ähnliche Funktion. Der Partner entwickelt gemeinsam mit dem Unternehmer Ideen und begleitet den Unternehmer regelmäßig im Unternehmeralltag.
Ein Sparringspartner fungiert als unabhängiger Geschäftspartner, der die Bereitschaft aufweist, gemeinsam mit der unternehmerischen Leitung wachsen zu wollen. Er dient als Stütze, um Visionen umzusetzen, denn als Einzelkämpfer sind die unternehmerischen Visionen an das eigene isolierte Handeln gebunden. Um die rationale Entscheidungssicherheit der Führungsebene sicherzustellen, unterstützt der Sparringspartner den Unternehmer in fundamentalen Strategieentscheidungen.
Der Geschäftspartner in seiner beratenden Funktion muss dabei verschiedene Facetten der Entscheidungskultur innerhalb eines Unternehmens berücksichtigen:
- Selbst die erfahrenste Führungskraft benötigt Feedback, um eigene Entscheidungen richtig einzuordnen und zu verfeinern. Ein regelmäßiger Austausch steigert den kreativen Input, um Probleme zielgerichtet und effizient zu lösen.
- Die auf der Führungspersönlichkeit lastende Verantwortung kann durch einen Sparringspartner in einem unterstützenden Maße mitgetragen werden. So kann sich die Unternehmensführung im vollen Maße auf das Kerngeschäft fokussieren.
- Beide Partner teilen die gleiche Vision für die Zukunft des Unternehmens und verfolgen dieselben Werte. Der Sparringspartner hilft dabei, die strategischen Ideen zu bündeln und auf ein gemeinsames Kernziel zu fokussieren.
- Zeitgleich dient der Geschäftspartner als kontinuierliche Erfolgskontrolle und ermöglicht es, Herausforderungen mit größerer Sicherheit anzugehen.
Besonders relevant für die Führungsebene ist es, dass der Sparringspartner ein Vertrauter und Unterstützer der Unternehmensspitze ist. Denn innerhalb der Unternehmensspitze ist es leider meist schwierig, ohne Hidden Agenda mit anderen Führungskräften zu sprechen. Natürlich trifft dies nicht auf alle zu, aber auch enge Vertraute aus dem persönlichen Umfeld, wie Freunde und Familie sind wohlmöglich mit subjektiven Befindlichkeiten belastet. Ein Sparringspartner tritt dagegen mit der notwendigen professionellen Distanz auf.