Die zentralen Merkmale von Megatrends sind ihre Dauer, die mehr als 50 Jahre beträgt, ihre Ubiquität und Globalität, und ihre Komplexität, denn sie sind mehrschichtig und mehrdimensional. Sie werden als Treiber des Wandels und als Umformer von Gesellschaft und Wirtschaft angesehen und dienen als strategisches Instrument für viele Unternehmen. Das Zukunftsinstitut hat eine Megatrend-Map entwickelt, die wie eine U-Bahn Karte aufgebaut ist. Zwölf Megatrends bilden die Endstationen, der jeweiligen Linien. Jeder Megatrend hat eine Vielzahl an Unterthemen, die die Zwischenstationen darstellen. Die Megatrend-Map zeigt Vernetzungen, Parallelen und Schnittpunkte zwischen den Megatrends. Sie dient als Werkzeug für die strategische Einsetzung in Unternehmen.
Unsere Welt verändert sich stetig, daher ist es von Vorteil die aktuellen und zukünftigen Trends im Blick zu behalten und das eigene Unternehmen fortlaufend anzupassen. In der heutigen unsicheren Zeit ist neues Denken die Voraussetzung für neue Perspektiven und Lösungswege. Zukunftsorientiertes Denken und frühzeitige Erkennung von strukturellen Veränderungen sind ausschlaggebend für den Erfolg. Doch Megatrends leiten nicht zu einem Ergebnis. Sie geben die Richtung vor und dienen der Orientierung.
Der entscheidende Schritt in der Anwendung von Megatrends ist es, einen Bezug zum eigenen Unternehmen zu schaffen. Die Grundfrage lautet daher: Welche Auswirkungen haben bestimmte Megatrends jetzt oder in Zukunft auf die eigene Organisation? Unternehmen müssen sich die Frage stellen: Mit welchen Themen müssen, können oder wollen wir uns auseinandersetzten? Wenn Megatrends aktiv entgegen der Unternehmensphilosophie wirken, wie beispielweise das Thema Nachhaltigkeit in der Kunststoffindustrie, muss die Thematik kommuniziert werden. Ein Unternehmen kann oder will sich hingegen mit einem bestimmten Megatrend beschäftigen, wenn es dazu bereits eine innere Haltung hat.
Um die Haltung nach außen zu transportieren, benötigt das Unternehmen einen klaren Standpunkt zu gesellschaftsrelevanten Themen (➤ Markenstandpunkte benennen). Die Megatrends können dafür genutzt werden, um diese Themen zu identifizieren. Darauffolgt eine Analyse und Priorisierung und anschließend die Formulierung von individuellen Aussagen (➤ Markenaussagekonzept entwickeln). Diese Aussagen bilden die Markenstandpunkte und müssen nach Außen kommuniziert werden. Wichtig dabei ist, dass es sich dabei nicht um lose Marketingaussagen handelt, sondern um authentische und im Unternehmen verankerte Haltungsstandpunkte. Es bedarf einer kontinuierlichen Beweisführung. Indem ein Unternehmen seine Haltung durch Markenstandpunkte aktiv kommuniziert, kann es gesellschaftsrelevant werden und als Treiber des Wandels agieren!
(Quelle: Zukunftsinstitut)