Arbeiten 4.0 versucht zu beschreiben, wie sich das Leben und Arbeiten in unserer Zukunft gestalten wird. Dabei lohnt sich vor allem der Blick auf die langfristigen Entwicklungen, bei denen Chancen sowie Herausforderungen erfasst werden können.
Im Gegensatz zur Industrie 4.0 kann das Arbeiten 4.0 bei einem breiteren Publikum auf Interesse stoßen, auch außerhalb der Industriebranche. Wir haben die großen Trends zusammengefasst, die die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für das Arbeiten 4.0 beschreiben.
Digitaler Wandel
In Deutschland benutzen heute über 80 % der Beschäftigten in ihrem Beruf aktuelle digitale Technologien. Durch die neuen technischen Möglichkeiten wandeln sich auch die Produkte. Dies macht sich zum Beispiel in der Automobilbranche bemerkbar. Autos lassen sich immer individueller konfigurieren und auch der 3D-Druck eröffnet neue Gestaltungsmöglichkeiten. Die neuen Produktionsprozesse sind fast vollständig vernetzt und das autonome Fahren rückt in greifbare Nähe. Auch der Dienstleistungssektor strukturiert sich durch die Sharing Economy mit Modellen wie dem Carsharing neu. Dazu bestimmen auch in vielen anderen Bereichen Themenkomplexe wie künstliche Intelligenz, Robotik, Big Data oder Augmented Reality das Arbeiten der Zukunft.
Globale Vernetzung
Durch die Digitalisierung und die weltweite Vernetzung wird auch die Globalisierung vorangetrieben. Für viele Unternehmen wird es immer wichtiger, ihre internen Prozesse so weit umzustellen, dass sie Kunden auf der ganzen Welt bedienen können. Der Radius, in dem Unternehmen agieren, hat sich erheblich erweitert.
Nicht nur der Import und Export über die Landesgrenzen, sondern auch die globale Arbeitsteilung stellt Unternehmen vor neue Aufgaben. Sie müssen sich auf stärkere Konkurrenz und ständig wechselnde Marktbedingungen einstellen. Flexibilität und Geschwindigkeit sind gefordert, um weiterhin bestehen zu können. Der Wettbewerbsdruck steigt und treibt die Unternehmen an, weitere Innovationen auf den Markt zu bringen und ihre Produktivität zu steigern.
Demografischer Wandel
Durch eine steigende Lebenserwartung wird es zukünftig immer mehr ältere Menschen geben. Ende der 2020er Jahre werden fast 20 % der erwerbsfähigen Menschen 60 bis 67 Jahre alt sein. Das wirkt sich dann auch auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften aus. In den kommenden Jahren werden die entstehenden Engpässe immer deutlicher zu spüren sein. Es wird für die Unternehmen immer wichtiger, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, um ansprechender für Arbeitnehmer zu werden. So kann dem Personalmangel vorgebeugt werden. Andererseits steigen die Einwanderungszahlen in Deutschland immer weiter an. Die Anzahl der erwerbsfähigen Menschen steigt dadurch. Hier besteht die Aufgabe, diese sinnvoll in den Arbeitsmarkt einzugliedern.
Flexibilisierung der Arbeit
Mit dem Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft verändern sich natürlich auch unsere Arbeitskultur und damit die Ansprüche an die eigene Arbeit. Die Generation Y legt Wert auf Individualität, Flexibilität und Selbstbestimmung. Die Arbeit muss mit den persönlichen Interessen vereinbar sein (Work-Life-Balance). In Zeiten von Fachkräftemangel gilt es, diese Ansprüche bedienen zu können, um weiterhin gute Arbeitnehmer für sein Unternehmen gewinnen zu können. Durch das Auflösen von festgeschriebenen Arbeitszeiten und Arbeitsorten kann die Arbeit immer flexibler und individueller gestaltet werden. Das Arbeiten unabhängig von Raum und Zeit steht in einer engen Verbindung zur Globalisierung und Digitalisierung. Ohne die neuen technischen Möglichkeiten, die Zugang zu Informationen und eine weltweite Kommunikation ermöglichen, wären die neuen Lebensstile nicht realisierbar. Auch eine Veränderung des Konsumverhaltens ist dadurch entstanden. Durch den immer stärker werdenden Onlinehandel hat sich in vielen Branchen die Struktur verändert.
Fazit
Das Arbeiten 4.0 beschreibt eine Veränderung in vielen unterschiedlichen Bereichen. Es zeichnet sich ein Wandel von Werten und Lebensstilen ab. Dazu kommt, dass durch die Digitalisierung und die Globalisierung eine selbstbestimmtere Arbeitswelt erschaffen werden kann. Unternehmen müssen versuchen, sich den kommenden Veränderungen zu stellen und diese für sich zu nutzen. Es können sich große Chancen ergeben, die es ermöglichen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Vor allem in Bezug auf die technologischen Neuigkeiten darf der Anschluss nicht verloren werden. Unternehmen müssen bereits jetzt aktiv werden, um möglichen negativen Veränderungen der Zukunft, wie dem Fachkräftemangel, vorzubeugen. Das Arbeiten 4.0 umfasst diese verschiedenen Veränderungen und Trends unserer Lebens- und Arbeitswelt, die alle untereinander verbunden sind.