

Unser Verkehrssystem wird sich verändern. Mit immer neueren Entwicklungen, modifizierten Technologien sowie einem stärkeren Bewusstsein für Natur und Umwelt wird Mobilität neu gedacht.
Der Ausbau von Elektromobilität soll eine Zukunft der Fortbewegung auf ökologischer Basis sichern. In Zeiten von globaler Erwärmung und massenhafter Naturzerstörung soll eine klimaneutrale Mobilität das Ziel bilden. Hierfür gilt es, auch den öffentlichen Nahverkehr auszubauen sowie vermehrt auf den Einsatz alternativer Fortbewegungsmittel, wie zum Beispiel das Fahrrad, zu setzen. Darüber hinaus werden in Zukunft weniger Menschen eigene Fahrzeuge besitzen. Das Konzept des Carsharing wird zunehmend zum Trend. Vor allem in Städten wird es wichtiger, einen Zugang zu Autos zu haben als selbst eines zu besitzen.
Durch den Datenaustausch zwischen den Verkehrsteilnehmern, Fahrzeugen und der Infrastruktur können der Verkehrsfluss und die Sicherheit optimiert werden. Die Anzahl von Staus lässt sich durch einen frühzeitigen Informationsaustausch verringern und Krankenwagen können beispielsweise durch intelligente Ampelanlagen schneller zu einem Unfallort gelangen.
Fahren ohne Fahrer. Was früher noch als unvorstellbar galt, wird in Zukunft Realität sein. Beim selbstständigen Fahren ohne Eingriff des Fahrers sind die Reaktionen des Fahrzeuges an Algorithmen geknüpft. Daten bezieht das Automobil über visuelle Informationsquellen. So kann das Fahrzeug auch mit seiner Umwelt kommunizieren. Bei der sogenannten Car2X-Kommunikation kommuniziert das Auto mit der umliegenden Infrastruktur wie zum Beispiel dem Ampelsystem. Der Begriff Car2Car-Kommunikation bezeichnet dagegen die Kommunikation zwischen Fahrzeugen untereinander. Liegt beispielsweise ein Stauende hinter einer Kurve, so können sich Autos mittels digitaler Kommunikation gegenseitig vor der Gefahrenstelle warnen. Die Kommunikation erfolgt in der Regel über WLAN oder Mobilfunktechnik.
Ab 2030 wird die Zulassung von vollautomatisierten Fahrzeugen erwartet. Diese unterscheiden sich zu den autonomen Wagen in der Hinsicht, dass das Auto zwar die Fahraufgaben selbstständig durchführen kann, der Fahrer jedoch in bestimmten Situationen, wie beispielsweise dem Fehlen von Markierungen auf der Fahrbahn, übernehmen muss. Der Passagier muss dafür allerdings nicht jederzeit einsatzbereit und konzentriert sein. So gibt das Fahrzeug zunächst ein Signal ab und bleibt, sollte der Fahrer das Steuer nicht direkt übernehmen, am Straßenrand stehen. Ab 2050 sollen die vollautomatisierten Fahrzeuge 70 Prozent der Autos ausmachen. Das vollständig autonome Fahren, bei dem das Auto komplexe Verkehrssituationen eigenständig übernehmen kann, soll ab 2040 möglich sein. Ein Lenkrad wird nicht mehr benötigt, darüber hinaus ist auch das Fahren ohne Fahrer möglich. Es kann also sein, dass man sein Auto in Zukunft per App zu sich rufen kann, um damit von jedem Ort bequem nach Hause zu fahren.
Noch ist an autonomes Fahren in Deutschland nicht zu denken. Die Technik für vollautomatisierte Fahrzeuge wäre zwar bereits vorhanden, bisher sind allerdings nur teilautomatisierte Fahrzeuge im Straßenverkehr zugelassen. Hier besitzen die Autos einige Assistenzsysteme wie beispielsweise den Spurhalte- oder Notbremsassistent. Aber auch der Tempomat oder das automatische Einparken zählen dazu. Mehr Funktionen als diese sind rechtlich noch nicht erlaubt. Ab 2020 sollen allerdings auch Autos fahren dürfen, welche Assistenzaufgaben auf Autobahnen übernehmen. Hier kann der Wagen selbstständig fahren, ohne dass der Fahrer eingreifen muss. Vor der Zulassung dieser Fahrzeuge gilt es jedoch, rechtlich noch einiges zu klären. Den wichtigsten Punkt bildet dabei wohl die Haftung im Falle eines Unfalls.
Autonomes Fahren soll nicht nur den Pkw-Verkehr, sondern die Mobilität im Ganzen revolutionieren. So sorgen autonom fahrende Autos für mehr Sicherheit, denn 90 Prozent der Verkehrsunfälle lassen sich auf Fehler von Menschen zurückführen. Darüber hinaus bieten sie mehr Komfort. So können die Passagiere ihre Fahrzeit so nutzen, wie sie möchten. Das Lesen eines Buches wird in Zukunft beim Autofahren genauso möglich sein wie die effiziente Arbeit am Laptop. Indem sich die Autos aufeinander sowie auf ihre Umwelt abstimmen und ein einheitlicheres Fahren auf den Straßen entsteht, wird der Verkehrsfluss verbessert. Auch für den Gütertransport bedeutet autonomes Fahren gleichzeitig mehr Effizienz. Routen lassen sich vorab besser planen und durch den gleichmäßigeren Verkehrsfluss wird nicht nur Kraftstoff gespart, sondern auch der Ausstoß von Emissionen gesenkt. Des Weiteren führt das selbstständige Fahren der Lastwagen zu weniger Termindruck bei den Fahrern. Alle Beteiligten sind mittels Datenaustausch zu jeder Zeit über den Standort des Lkw informiert. Eine Rechtfertigung beim Kunden wegen Verzögerungen ist nicht mehr nötig. Fortbewegungsmittel, welche vollkommen selbstständig fahren, bieten auch Kindern, Senioren oder Menschen mit Behinderung, die noch nicht beziehungsweise nicht mehr alleine Auto fahren können, Mobilität.
Schon heute werden zahlreiche Techniken eingesetzt, die dem Fahrer Aufgaben abnehmen. Die Frage, die wir uns stellen sollten, lautet daher weniger, ob die Technik für autonomes Fahren bereit ist, sondern vielmehr, ob der Mensch das möchte, was die Technik kann. Ist der Mensch bereit für eine Revolution der Mobilität? Ist der Mensch bereit für die Abgabe von Kontrolle?
Während sich noch immer viele Menschen mit dem Gedanken an selbstfahrende Autos schwertun, dürfte das Fliegen in autonomen Flugtaxis für die meisten noch schwerer vorzustellen sein. Die vollständige Abgabe von Kontrolle und das absolute Vertrauen in eine Maschine fällt nicht jedem leicht.
Tatsächlich sollen bereits im nächsten Jahr Flugtaxidienste in Dallas, Dubai, Los Angeles und Singapur in den Probebetrieb gehen. Den Start des konventionellen Betriebs schätzen Experten auf das Jahr 2023 ein. Hier werden allerdings zunächst noch Piloten mit an Bord gehen. 2025 sollen die riesigen Drohnen dann ohne Personal fliegen. 2050 ist der Einsatz von drei Millionen fliegenden Taxis geplant. Die neuen Fortbewegungsmittel sollen weltweit in Städten mit jeweils mindestens fünf Millionen Einwohnern unterwegs sein.
Intel, Microsoft und Uber, aber auch AirBus und die deutschen Konzerne Audi und Daimler arbeiten an technischen und organisatorischen Konzepten. Dabei wird die Technik der Personenbeförderungs-Drohnen auf der eines Autos beruhen und nicht auf der eines herkömmlichen Helikopters. Dies macht die Herstellung günstiger. Auch der elektrische Antrieb basiert auf der Idee eines Elektroautos. Hinsichtlich der Kosten sei eine Drohne mit den aktuellen Nahverkehrsfahrzeugen vergleichbar. Um die Kontrolle über die Taxis zu bewahren, ohne einen Piloten an Bord haben zu müssen, wollen die Entwickler das Mobilfunknetz nutzen. So lassen sich all die Luftfahrzeuge detektieren, welche unterhalb des von uns kontrollierten Luftraums unterwegs sind. Die Drohnen-Taxis sollen mit einer Art Transponder ausgestattet werden, damit die Fahrzeuge sich auch untereinander erkennen können. Das hat zur Folge, dass das Vertrauen nicht ausschließlich auf Kameras und Sensoren liegen muss.
Die Technik für den Einsatz der Flugtaxis ist bereits recht weit, jedoch sind noch immer viele Fragen offen. Beispielsweise, wo die fliegenden Transportmittel starten und landen können. Die CSU forderte bereits 2018 einen Landeplatz für Flugtaxis am Münchner Hauptbahnhof und auch der Flughafen in Frankfurt plant Kapazitäten für den Einsatz der modernen Fortbewegungsmittel. In Deutschland gibt es für die Einsetzung der fliegenden Taxis jedoch vergleichsweise strenge Rahmenbedingungen. Darüber hinaus ist der neuartige Taxiverkehr nur in Maßen durchsetzbar. Man stelle sich vor, dass alle derzeitigen Pendler auf Flugtaxis umstiegen. Dies würde nicht nur zu einem vollen Luftraum, sondern auch zu einer enormen Lärmkulisse führen. Der Einsatz fliegender Taxis ist darüber hinaus aber auch von äußeren Bedingungen abhängig. Bei starkem Regen oder einem aufziehendem Sturm muss die Drohne auf dem Boden bleiben.
Die Flugtaxis sollen vor allem dazu dienen, Reisen auf Kurz- und Mittelstrecken zu beschleunigen. So müssen in der Luft weder Ampeln berücksichtigt werden noch kommt es zu Staus. Bezüglich des Buchungs- und Bezahlsystems würde man sich dem Fahrgeschäft auf dem Boden anpassen. Da Uber mit zu den Entwicklern zählt, ist zu vermuten, dass auch Flugtaxis über eine App gebucht und online bezahlt werden können. Die Preise für die Flüge orientieren sich dabei eher an einem kleinen, wohlhabenden Kundenkreis.
Ob sich das Flugtaxi als Massenverkehrsmittel durchsetzen wird, ist fraglich. Es gilt daher, zunächst einmal die ersten Pilotprojekte abzuwarten. Auch die rechtlichen Voraussetzungen für autonom fahrende Autos müssen erst noch geschaffen werden. Die Entwicklung unserer Mobilität bleibt aber auf alle Fälle spannend.