„Wenn die Wetterlage schwierig ist, kann man nur auf Sicht planen“
Diesen oder ähnliche Kommentare hört man in kritischen Zeiten aus zahlreichen Kreisen: Unternehmen, die nicht mehr weiterplanen; Einzelpersonen, die ihre nächsten Schritte nicht mehr planen möchten.
„Wenn man nichts sieht, sollte man langsam laufen. Aber das kann nur ein Moment der ersten Reaktion sein (…)“, lautet Knut Paulsens Antwort auf diese Kommentare. „Keine unternehmerische Entscheidung ist nur kurz- oder mittelfristig zu betrachten: Jede Personalentscheidung, Investitionsentscheidung in Produkte, Gebäude oder Marktkonzepte oder auch in Lieferantenbeziehungen wird ein Unternehmen langfristig begleiten.“
Statt sich daher vor den langfristigen Entscheidungen und Planungen zu drücken, sollte daher zentrales Ziel sein, die limitierenden Faktoren strategisch in den Griff zu bekommen.
Geringe Transformationsbereitschaft
Um diese limitierenden Faktoren in den Griff zu bekommen, ist eins Voraussetzung: Unternehmen müssen bereit sein, sich zu verändern. Doch gerade im Mittelstand ist die Transformationsbereitschaft häufig nicht gegeben. Das liegt vor allem an zwei Gründen:
Der erste Grund ist, dass gerade im Mittelstand viele an den bestehenden Modellen festhalten. Frei nach dem Motto „Das haben wir doch schon immer so gemacht“, sind viele von ihnen nicht bereit, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und sich so an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Zweiter Grund ist, dass viele nicht konsequent genug sind, um die „neue“ Strategie umzusetzen. Da im Mittelstand Prozesse häufig nicht so scharf sind, wie in großen Konzernen, gibt es viel Toleranz, die schnell dazu verleitet, Strategien nicht bis ins letzte Detail umzusetzen. Doch in Zeiten, in denen „die Schnellen, die Langsamen fressen“, steht genau diese mangelnde Konsequenz Unternehmen im Weg, sich fit für die Zukunft zu machen.
Woran erkennt man, dass eine Unternehmensstrategie nicht mehr funktioniert?
Dass eine Unternehmensstrategie nicht mehr rentabel ist, lässt sich häufig schon mit einem genauen Blick auf die Zahlen feststellen: Wenn Quartalsziele nicht mehr erreicht werden, (langjährige) Kunden verloren gehen oder es schwierig ist, neue Kunden zu gewinnen, wenn Lieferketten nicht mehr funktionieren oder die Gewinne und Umsätze immer geringer werden.
Auch mit einem Blick auf Markt und Umwelt lassen sich neue Herausforderungen schnell identifizieren: Wenn Entwicklungen stagnieren, Innovationen sich nicht durchsetzen, wenn Märkte stagnieren oder rückläufig sind, wenn ein Wettbewerber überproportional wächst oder aber ein (langjähriger) Wettbewerber vom Markt verdrängt wird, sollten die Alarmglocken klingeln. All diese Signale können uns aufzeigen, dass es an der Zeit ist, die eigene Strategie zu überdenken.
Wie kann man die eigene Unternehmensstrategie überarbeiten?
Grundlage für alle weiteren Schritte ist zunächst eine detaillierte Analyse der Datenlage des Unternehmens und der Performance des Unternehmens, des Marktes, der Wettbewerber, der Zielgruppe etc.
„Die pure Analyse hilft uns aber nicht weiter – denn es gibt keinen Plan, wie mit den identifizierten Herausforderungen und Chancen umgegangen werden soll.“, bringt Knut Paulsen auf den Punkt. Stattdessen empfiehlt er den Austausch und die Reflektion mit einer dritten Person: „A&O ist ein neutraler, erfahrener Blick von außen. Auch der Austausch mit anderen innerhalb der Branche kann helfen, allerdings kann es auch sein, dass eine Branche strukturelle Probleme aufweist. Daher empfinde ich den Blick eines Sparringspartners auf das eigene Unternehmen als so wichtig: So können gezielt Chancen und Möglichkeiten identifiziert werden und innovative neue Ansätze gefunden werden, die die Wettbewerbsposition des Unternehmens nachhaltig stärken! Unabhängig vom Sparringspartner gilt aber: Wir müssen offen sein, uns an neue Gegebenheiten anzupassen und uns stetig zu verändern!“