Viele Unternehmer verschließen in den Phasen, in denen ihr Unternehmen schwächelt, gerne die Augen. So lassen sie wertvolle Handlungsmöglichkeiten aus, mit denen sie schnell wieder auf Kurs gekommen wären. Das Ergebnis ist eine handfeste Krise: Gewinne und Umsätze sind stark zurückgegangen, Rechnungen werden nicht mehr innerhalb der vorgegebenen Frist beglichen. Mahnungen häufen sich, Banken gewähren keine Kredite mehr und die bereits erhaltenen Kredite sind längst ausgereizt. Auch Lieferanten liefern an Ihr Unternehmen nur noch gegen Vorkasse.
Nicht nur Zahlungsfristen drängen, auch die Gläubiger sitzen Ihrem Unternehmen im Nacken: Sie bestehen auf Informationen und nachgewiesene Erfolge und fordern zeitlich eng gesetzte Termine. Um diesen Forderungen nachzukommen, muss die Unternehmensleitung viel Zeit investieren - eine weitere Ressource, die ihr nicht oder nur bedingt zur Verfügung steht. Ihre Handlungsmöglichkeiten sind zudem stark eingeschränkt und bedürfen der ständigen Rücksprache mit den Banken oder den Lieferanten. Deshalb ist die Unternehmensleitung meist nicht in der Lage, eigenständig aus der Liquiditätskrise hinauszugelangen.
In der Strategiekrise haben Sie auf die angezeigte Neu-Ausrichtung Ihres Unternehmens verzichtet und auch in der Produkt- und Absatzkrise und in der Erfolgskrise haben Sie keine grundlegenden Neuerungen vorgenommen. Die Konsequenz ist die Liquiditätskrise, in der nun die Liquidität des Unternehmens zu erhalten oder zu regenerieren ist. Wichtig sind zu diesem Zeitpunkt das Bilden und Steigern des Vertrauens von Banken, Gläubigern, Lieferanten und dem Finanzamt in Ihr Unternehmen. Hierfür sollten Sie auf eine externe Beratung zurückgreifen und sich von dem dort vorhandenen Know-how aus der Krise führen lassen.
Nun gilt es, einen Kassensturz zu machen und die genauen finanziellen Verhältnisse des Unternehmens festzustellen. Ermitteln Sie anhand einer Prioritätenliste, welche Verbindlichkeiten wann fällig sind und vorrangig beglichen werden sollten. Schöpfen Sie - falls möglich - Kredite aus und verkaufen Sie nicht benötigte Vermögenswerte. Kommunizieren Sie offen mit Geldgebern, stunden Sie Ihre Verbindlichkeiten und setzen Sie Ihre Vorauszahlungen an das Finanzamt herab. Holen Sie Forderungen ein und beauftragen Sie zeitnah ein Inkasso-Unternehmen.