Unter dem Begriff Recruiting ist Suchen und Finden von geeignetem Personal zu verstehen. Die im Bereich Human Resources geläufige Bezeichnung ist dem militärischen Kontext ("Rekrut") entlehnt, wo es um das Finden von Soldaten für das Etablieren einer militärischen Truppe geht. Auch in allen nicht-militärischen Bereichen wird das Anwerben von Mitarbeiter:innen als Recruiting bezeichnet. Der Impuls, Unternehmen und Personal zusammenzuführen, geht beim klassischen Recruiting maßgeblich vom Arbeitgeber aus und inkludiert eine gezielte Suche nach geeigneten Arbeitskräften.
Employer Branding hingegen steht für das Entwickeln der Arbeitgebermarke aus der Unternehmensmarke heraus.Das Unternehmen selbst steht hierbei neben seinen Produkten bzw. Dienstleistungen als Arbeitgeber im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung.
Versinnbildlichen lässt sich die Entwicklung des Employer Brandings mit dem Wachstum eines Baums: Ein Baum braucht Wurzeln, um zu wachsen. Diese sind für das Auge eines externen Betrachters zunächst nicht sichtbar und spenden dem Baum (hier dem Unternehmen als Arbeitgeber) die Kraft, sich aufrechtzuerhalten und weiter wachsen zu können. Wenn wir diese Idee auf ein Unternehmen übertragen, handelt es sich bei den Wurzeln um die Werte des Unternehmens. Diese Werte wirken nach innen und sorgen dafür, dass sich Ihre Mitarbeiter wohlfühlen und ihre Tätigkeit im Unternehmen gerne verrichten.
Das tragende Element eines Baumes ist der Stamm, welcher im übertragenen Sinn die Unternehmenskultur repräsentiert. Die Unternehmenskultur wird unter anderem vom Miteinander im Unternehmen geprägt und wiederum von den Mitarbeitern auch gewissermaßen nach außen getragen. Daher ist es auch extrem wichtig, das Employer Branding nicht nur auf die Gewinnung von neuen Mitarbeitern zu fokussieren, sondern mindestens im gleichen Maße auch bei bestehenden Mitarbeitern zu betreiben. In diesem Zuge spricht man auch von internem Employer Branding – alle Maßnahmen, die ergriffen werden, um den bestehenden Mitarbeitern ein positives Arbeitsumfeld zu erschaffen, sodass diese ihre Tätigkeit im Unternehmen gern verrichten und dadurch möglich lange im Unternehmen bleiben.
Die Krone eines Baumes ist sehr sichtbar und präsent und kann daher mit dem externen Employer Branding verglichen werden – all die Maßnahmen, die ergriffen werden, um als Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen und Sichtbarkeit bei potenziellen Bewerbern zu erzeugen. Neben dem klassischen Personalmarketing sind aber vor allem die bestehenden Mitarbeiter der authentischstem und wertvollste Kanal zur Gewinnung neuer Mitarbeiter – ihre Weiterempfehlungen sind ebenfalls zentraler Bestandteil der Sichtbarkeitssteigerung.
Somit lässt sich festhalten, dass Employer Branding - anders, als es beim klassischen Recruiting der Fall ist - aus der Unternehmenskultur und den Werten Ihres Unternehmens heraus entsteht. So trägt die Arbeitgebermarke die interne Erlebniswelt authentisch nach außen. Dadurch schafft es eine deutlich größere Identifikation mit Ihrer Unternehmensmarke und aus reinem Interesse am Job wird plötzlich echte Begeisterung für Sie als Unternehmen.