Die wirtschaftliche Bedeutung von Marken ist immens: Streifen Sie gedanklich durch eine Fußgängerzone, den Kühlschrank oder zu Produkten, die Sie wirklich begehren. Wie viele davon sind Markenartikel? Denken Sie dann daran, was mit "Nicht-Marken" passieren kann: Die Discounter kämpfen um Marktanteile und versuchen die Einkaufsstätte selbst inzwischen als eigene Marke zu inszenieren. Palettenverkauf und einfachstes Design sind out. Bei den Produkten selbst ist ebenso ein Trend zur Höherwertigkeit zu erkennen - ganz unabhängig von der Einkaufsstätte. Der Löwenanteil der Produkte ist ansprechend gestaltet, trägt einen Markennamen und kostet pro Mengeneinheit ein Vielfaches der "Weißen" auf Schnörkellosigkeit und reinen Grundnutzen getrimmten Handelsmarken. Auf Wochenmärkten finden sie liebevoll gestaltete Verkaufsfahrzeuge, selbst der Einzelunternehmer, der Wurst pro Tonne verkauft, investiert in die Markenbildung! Doch warum ist das so?
Beginnen Sie die vorerst gedankliche Markenreise mit einem eigentlich alltäglichen Produkt, welches die traditionellen Preisgrenzen zwischen einem Standard- und einem guten Produkt aufheben hilft: Kaffee ist sowohl für ca. 7,70 Euro pro Kilo erhältlich, kann aber auch gut und gerne einen dreistelligen Kilopreis erzielen. Zwar steigt auch der reine Wareneinsatz bzw. der Einkaufspreis beim Großhändler oder der Kaffeebörse an, aber die prozentuale Gewinnspanne steigt noch mehr.
Warum dies so ist? Die Markenarchitektur spricht die Menschen auf eine ganz komplexe Weise an und erinnert an Werte, die über Jahrhunderte oder Jahrtausende gleich geblieben sind: Was heute Nachhaltigkeit und liebevolle Gestaltung heißt, war früher noch als Handwerkskunst oder langsames Produzieren direkt erlebbar: Die Zünfte produzierten überschaubae Mengen und legten immer auch unterschwellig Wert auf Regionalität und Qualität. Eine Unternehmensmarke gab es damals nur in sehr ursprünglicher Form: Die Zunftzeichen wurden durch den Namen des Inhabers ergänzt.
Diesen Gedanken an die entschleunigte Welt nehmen die Verbraucherinnen und Verbraucher mit in die moderne Handels- und Konsumwelt: Sie möchten zwar auf günstige Preise nicht verzichten, geben zunehmend aber wieder Geld für Qualität und Anmutung aus. Die Markenführung muss also die "Geiz ist geil"-Mentalität zur Seite schieben und durch ein vielschichtigeres Angebot und eine Unternehmensmarke mit Alleinstellungsmerkmal ersetzen. Auf den ersten Blick und beim "Schweifenlassen des Auges" sollten die optischen Elemente der Unternehmensmarke erkennbar sein.
Die Folge: Im Verbraucher beginnt unbewusst ein Film zu laufen, der die bisherigen Erfahrungen zusammenfasst und die Marke als kaufens- und begehrenswert erscheinen lässt. Nicht ohne Grund haben sich auch die Lebensmittel-Multis dazu entschieden, nicht alles unter einer einzigen Dachmarke anzubieten. Brauereien, Eishersteller oder auch die Lebensmittel-Multis nennen die Dachmarke oder den Konzernnamen nur auf kleiner Fläche und auf der Rückseite der Produkte.
Damit die Menschen beim Genießen eines Bieres beispielsweise an die regionale, aufgekaufte Brauerei denken und nicht den Multi AB Inbev. Als kleines Unternehmen können Sie auch auf der Klaviatur des Verpackungsdesigns, des Storytellings und des Erzielens von Mehrwerten spielen. Die wirtschaftliche Bedeutung von Marken ist enorm. Das Deutsche Patent- und Markenamt berichtet von 69.340 (!) Markenanmeldungen im Inland im Jahr 2016. Vielfalt ist und bleibt Trumpf.
Eine Unternehmensmarke wird genau dann noch erfolgreicher, wenn sie gleichzeitig Emotionen weckt und zusätzliche Unterstützung erfährt. Die Werte des Unternehmens, das Handeln des Gründers werden im besten Falle ergänzt durch eine nach außen gerichtete Strategie der Corporate Social responsibility: Die Grundeinstellung und einzelne Handlungen zum Wohl des Ortes, der Region oder der Gesamtgesellschaft verankern nicht nur die reine Produktbotschaft an sich: Das herausragende Unternehmen und seine Marke vermitteln ein zusätzliches Gefühl der Wertschätzung und der Zugehörigkeit und Grenzen sich damit von der Nicht-Greifbarkeit von Discountmarken ab.
Ihre, vielleicht neue oder auch rundum neu gestaltete, Unternehmensmarke nimmt also einen Ausgangspunkt ein, um neben Design und Unternehmensidentität auch das alltägliche Unternehmenshandeln aufzuwerten und schlagkräftig zu kommunizieren.
Wenn Sie Ihre Marktpräsenz und vor allem die Wertschätzung und Zahlungsbereitschaft der Kunden vervielfachen möchten, werfen Sie einen Blick in Ihre Markenzukunft:
Das "Neue zu erschaffen" bedeutet deshalb einen eher graduellen, langsamen Wandel und keine hektischen Aktionen. Damit die bisherigen Stammkunden nicht vertrieben werden. Unter Umständen kann hier sogar eine Markenteilung Sinn machen.
Lassen Sie den heutigen Tag im Unternehmen passieren und denken Sie an die einzelnen Kunden oder Ihre Wiederverkäufer: Schätzen diese Ihr Unternehmen und die Waren und Leistungen wirklich? Oder führen Sie immer wieder erbitterte Preisverhandlungen, weil das Engagement in der Produktion und Ihre Einzigartigkeit nicht erkannt werden.
Dann sollten Sie mit uns Kontakt aufnehmen und in einem unverbindlichen Erstgespräch einmal skizzieren lassen, wie die ersten Schritte zur Bildung einer Unternehmensmarke aussehen könnten. Siehe auch Markenentwicklung.