Familienunternehmen genießen ein besonderes Vertrauen
Familienunternehmen sind ein Hort der Verlässlichkeit und Beständigkeit. Als vertrauenswürdige Ansprechpartner sind sie in ihrer Region verankert und an langfristigen Kundenbeziehungen interessiert. Meist fühlt sich die jüngere Generation an die Grundsätze und Traditionen der Familie verbunden, möchte gleichzeitig aber auch eigene Akzente setzen. Die verschiedenen Generationen sind durch spezifische Wertvorstellungen geprägt.
Konflikte können zur Spaltung führen
Die Systeme Unternehmen und Familie unterscheiden sich deutlich in ihrer Handlungslogik. In Familienunternehmen treffen zwei Lebenswelten aufeinander, die nicht immer leicht miteinander zu vereinbaren sind. Daher sind familiengeführte Unternehmen anfällig für Spannungen und Blockaden. Vor allem Konflikte um die Nachfolge haben das Potenzial, die Unternehmerfamilie zu spalten und den unternehmerischen Fortbestand zu gefährden. Im gesamten Nachfolgeprozess kommt es leicht zu Enttäuschungen und Missverständnissen.
Prozess der Nachfolge ist emotional
Der Prozess der Unternehmensnachfolge wird immer mit Emotionen begleitet. Die ältere Generation möchte den Fortbestand ihres Lebenswerks gesichert wissen. Die potenziellen Nachfolger dagegen müssen zunächst in ihre Rolle hineinwachsen. Sie wollen die erforderliche Autorität entwickeln, um den Betrieb nach außen souverän zu repräsentieren und nach innen entschlossen zu führen. In einer solch aufgeladenen Atmosphäre besteht die Gefahr, dass sachbezogene Argumente zu wenig Berücksichtigung finden.
Nachfolgeberater als neutrale Vertrauensfigur
Der Nachfolgeberater fungiert als neutrale Vertrauensperson, die keine emotionale Beziehung zum Unternehmen hat und die Situation daher rational beurteilt. Durch seine professionelle Distanz trifft er Entscheidungen nicht impulsiv, sondern sachorientiert und ausgewogen. Sein Ziel ist, die objektiv beste Lösung für das Unternehmen und damit für die Familie zu identifizieren.
Ein professioneller Nachfolgeberater lotet im Gespräch mit den Familienmitgliedern mögliche Lösungsansätze aus. Aufgrund seiner Objektivität wird er von allen Akteuren akzeptiert. Aus der Außenperspektive kann der Nachfolgeberater Wege identifizieren, um den unternehmerischen Erfolg zu sichern. Mit der Unterstützung des Beraters schafft die Unternehmerfamilie Klarheit darüber, wie und in welchem zeitlichen Rahmen die Nachfolge ablaufen soll.
Konfliktlösung auch durch Einzelgespräche
Zur Lösung von Konflikten führt der Nachfolgeberater auch Einzelgespräche. Dadurch hat jedes Familienmitglied die Möglichkeit, in einem vertrauensvollen Rahmen eine eigene Position zu formulieren. Der Berater kennt dann die verschiedenen Erwartungen und kann einen Konsensvorschlag entwickeln. Dadurch gelingt es den Familienmitgliedern, Konflikte zu befrieden oder sogar im Voraus zu vermeiden.
Bei Bedarf zieht der Nachfolgeberater in Absprache mit der Unternehmerfamilie weitere Experten dazu, zum Beispiel Rechtsanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater. Von ihnen erhält er die erforderlichen Informationen über das Unternehmen. Gegebenenfalls sind diese Professionen aktiv am Schlichtungsprozess beteiligt. Da jeder der Experten die Sachlage aus einer anderen fachlichen Perspektive betrachtet, wird die Nachfolgeberatung die Einschätzungen koordinieren. Dadurch ist gewährleistet, dass die Unternehmerfamilie den Nachfolgeprozess einvernehmlich und zielorientiert gestaltet. Der Nachfolgeberater verliert sich nicht in Details, sondern behält den Überblick über das große Ganze.